Schafmilchprodukte immer beliebter

Schafmilchprodukte werden seit Jahren immer beliebter. Seit sie von großen Supermarktketten vertrieben werden, steigen die Absatzzahlen. Für die Bauern kommt das gelegen: Viele suchen aufgrund des Preisverfalles der Kuhmilch und des Schweinefleisches nach Alternativen.

Florian Pernkopf aus Roßleithen ist dazu ein Beispiel: Bis 2010 wurden auf dem Bauernhof im Pyhrngebiet Milchkühe gehalten. Als ein neuer und größerer Stall fällig wurde, begann die Familie zu überlegen, wohin der Weg gehen soll. Die Familie entschied sich für einen Kurswechsel, so Florian Pernkopf: "Die Herden bei den Kühen werden immer größer, und der Preis wird vom Weltmarkt entschieden. Das war nicht der Weg, den ich gehen wollte und habe deshalb überlegt, wie ich mit meinem Grünland das Auskommen finden kann. Das Milchschaf ist ein ganz spezieller, kleiner Nischenmarkt, bei dem es gar nicht so um den Preis geht, sondern um die Qualität.“

Schafe Stall Heu

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Schaf gibt zwei Liter Milch pro Tag

Die Entscheidung sei richtig gewesen. Mittlerweile hat sich der Biobauernhof auf Heumilch spezialisiert. Durchschnittlich gibt ein Schaf pro Tag zwei Liter dieser Milch. Die Rohmilch wird im nahen Wartberg an der Krems verarbeitet. Eine dort angesiedelte Molkerei stellt ausschließlich Schaf- und Ziegenmilchprodukte her. Die Nachfrage steige stetig, so Hubert Leeb, Geschäftsführer der Molkerei: „Unsere Produkte, vor allem die Joghurts aus Bioschafmilch, werden sehr gut nachgefragt. Wir reden hier von einem Zuwachs von rund zehn Prozent im Jahr.“

Lämmer und Schafe

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Der Rohmilchnachschub sei abgesichert. Angesichts der angespannten Lage der Agrarmärkte beim Schweinefleisch und der Kuhmilch suchen immer mehr Landwirte nach Alternativen. Matthias Pleschberger, Geschäftsführer des Landesverbandes für Schafzucht und –haltung, geht von einer enormen Steigerung aus: „Die Milchmenge wird sich in den nächsten zwei Jahren voraussichtlich verdoppeln. Das entspricht einem Produktionsvolumen in Oberösterreich von 3,2 Millionen Litern. Das ist die Gesamtproduktionsmenge von Deutschland.“

14 Neueinsteiger im vergangenen Jahr

Derzeit werden die Molkereien von 38 oberösterreichischen Bauernhöfen beliefert. Im vergangenen Jahr kamen 14 Neueinsteiger dazu, die in den nächsten beiden Jahren mit der Milchlieferung beginnen werden.