Liebstattsonntag in Gmunden
Das Fest, das alljährlich am vierten Fastensonntag gefeiert wird, gilt als Tag der Liebenden, bei dem tausende Lebkuchenherzen den Besitzer wechseln.
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Gmundens Konditoren backen dafür seit Wochen und verzieren die Herzen mit Sprüchen und Motiven aus Zuckerglasur.
Liebe bestätigen
Corpus-Christi-Bruderschaft
Wohlhabende Bürger der Stadt Gmunden schlossen sich im 17. Jahrhundert zu einer karitativen Bruderschaft zusammen. Diese Bruderschaft sollte in der Zeit der Gegenreformation das religiöse Leben in der Traunseestadt vertiefen.
Im 17. Jahrhundert führte die Corpus-Christi-Bruderschaft in Gmunden den Brauch ein, am Sonntag „Laetare“, dem vierten Fastensonntag, ein Gelöbnis der brüderlichen Liebe abzulegen und den Armen der Stadt ein Essen auszugeben, um damit ihre „Lieb abzustatten“. Der Liebstattsonntag in der heutigen Form ist demnach ein Ergebnis der Folklorisierung, die mit der Gründung der Trachtenvereine zu Beginn des 20. Jahrhunderts einhergeht. Verzierte Lebkuchenherzen lassen sich nämlich erst zu Beginn der 1930er-Jahre nachweisen.
Seit Jahrzehnten ist der Liebstattsonntag touristisch gesehen der wichtigste Tag des Jahres für die Traunseestadt. Der Besucheransturm zu diesem Brauchtumsfest ist riesengroß.
Fest des Frühlings
Nach einem feierlichen Gottesdienst und einem Festzug durch die historische Altstadt ist für viele Menschen das Herzerlverteilen am Stadtplatz der Höhepunkt des Tages. Viele Besucher nutzen den Tag auch, um ihre Tracht auszuführen und an der Esplanade zu prominieren.
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Der Liebstattsonntag in Gmunden wurde im Jahr 2014 in die Liste der „Immateriellen Kulturgüter der UNESCO“ aufgenommen.