Neue Primärversorgungszentren geplant

Während Ärztevertreter gegen das geplante Gesetz zur Errichtung von Primärversorgungszentren mobil machen, sind in Oberösterreich derzeit etwa zehn weitere dieser Zentren in Planung.

In Enns gibt es bereits eine derartige Einrichtung, in der mehrere Hausärzte gemeinsam mit Therapeuten, Krankenschwestern und Hebammen unter einem Dach zusammenarbeiten, und in Haslach wird gerade gebaut.

„Es wird beide Modelle in Zukunft geben“

In vielen Gemeinden werde es in Zukunft weiterhin Hausärzte geben, in anderen aber auch Primärversorgungszentren, so der Obmann der Oberösterreichischen Gebietskrankenkasse, Albert Maringer: „Ich glaube, dass es beide Modelle in Zukunft geben wird. Es wir den Hausarzt geben, wie ihn wir kennen, aber es wird auch Zentren geben und es wird auch Netzwerke geben, die dazu führen, dass wir eine bessere Versorgung für unsere Versicherten bekommen.“ Derzeit sei man gerade gemeinsam mit der Ärztekammer und dem Land OÖ daran, einen Masterplan zu erarbeiten. Bis 2020 sollen damit zehn bis zwölf Primärversorgungszentren errichtet werden, so Maringer.

Arzt Untersuchung

APA/Helmut Fohringer

„In Oberösterreich ziehen alle an einem Strang“

Anders als in den anderen Bundesländern, würden in Oberösterreich alle an einem Strang ziehen, so der Gynäkologe Thomas Fiedler, der in der oberösterreichischen Ärztekammer die niedergelassenen Ärzte vertritt: „Ich begrüße diese Entwicklung. Die oö. Ärztekammer bekennt sich ausdrücklich und nachdrücklich zu diesen Primärversorgungseinrichtungen. Nur müssen sie so gestaltet sein, dass sie auch von der oö. Ärztekammer bzw. den Ärzten auch angenommen werden können.“

In Oberösterreich sehe er dabei keine Hindernisse, da es ein exzellentes Vertragsverhältnis zur Oberösterreichischen Gebietskrankenkasse und zum Land OÖ gebe. Probleme sehe Fiedler in der Bundesgesetzvorgabe, gegen die man sich mit allem Nachdruck wehren müsse. Hier würden Gesetze generiert, die überhaupt nicht notwendig seien, so Fiedler.