Ransomware-Erpresser ausgeforscht

Einer Sonderkommission des Bundeskriminalamtes ist es gelungen, einen Erpresser auszuforschen. Der aus Oberösterreich stammende 19-Jährige soll Firmendaten verschlüsselt und dann sozusagen Lösegeld gefordert haben.

Der 19-jährige Verdächtige soll sich die für seine illegalen Machenschaften nötigen Computerprogramme, sogenannte Ransomware, im Darknet besorgt haben. Mit dieser Schadsoftware ist es ihm laut Kriminalisten offenbar mehrfach gelungen, die Daten von Unternehmen zu verschlüsseln und somit unbrauchbar zu machen. Erst gegen eine Lösegeldzahlung sei er bereit gewesen, die Firmendaten zu dekodieren.

Oberösterreicher weigerte sich zu bezahlen

Einer der Betroffenen war ein oberösterreichischer Unternehmer, Er zahlte nicht, da er eine Sicherungskopie der Daten besaß, und erstattete im vergangenen September Anzeige. Eine beim Bundeskriminalamt eingerichtete, aus vier Spezialisten bestehende Sonderkommission nahm die Ermittlungen auf und konnte die Spuren des Interneterpressers zurückverfolgen.

Verdächtiger bestreitet Vorwürfe

In Linz und in der Nähe von Wien wurden Hausdurchsuchungen durchgeführt und dabei zahlreiche Computer und Datenträger sichergestellt. Der in der Umgebung von Wien lebende 19-jährige Verdächtige bestreitet die Vorwürfe und wurde auf freiem Fuß angezeigt. Die Ermittler vermuten allerdings noch weitere Opfer. Wie hoch der entstandene Schaden ist und wieviel Geld der Verdächtige erpressen konnte, ist unklar.

20 neue Fälle pro Woche

Die Mitglieder der Sonderkommission bearbeiten laut Bundeskriminalamt pro Woche 20 neue Fälle, die auf diese Form der Verschlüsselungssoftware zurück zu führen sind. Die Verbreitung erfolgt meist über präparierte E-Mails, aber auch durch Sicherheitslücken in Webbrowsern oder durch unbewusstes Herunterladen aus dem Internet. Immer wieder kommt es auch vor, dass die Programme via E-Mail als Bewerbung getarnt auf reale Stellenanzeigen versendet werden.