Quotenregelung für Plastiksackerl

Eine Quotenregelung zur Reduzierung von Plastiksackerln fordert Umweltlandesrat Rudi Anschober von den Grünen und widerspricht damit ÖVP-Umweltminister Andrä Rupprechter, der sich für eine freiwillige Vereinbarung ausgesprochen hat.

Der Umweltminister sagte Anfang März, dass seit der Einführung einer freiwilligen Vereinbarung mit dem Handel im Juli 2016 die Anzahl der verwendeten Plastiksackerl um 89 Millionen Stück gesunken sei. Für Rupprechter zeigt die freiwillige Vereinbarung, dass ein Verbot nicht unbedingt sei.

Nicht alle Branchen gleich

Im Lebensmittelhandel oder im Drogeriemarkt funktioniere es tatsächlich ohne Verbot, so Anschober. Dort bekäme man Plastiksackerl nur noch gegen Bezahlung bzw. stattdessen Mehrwegtaschen. Wie eine nicht repräsentative Studie des Umweltlandesrates zeigt, gibt es aber Branchen, Anschober nannte hier Mode, Einrichtung oder Lektrnik, die zum Einkauf nach wie vor Einkaufstaschen mitgeben.

Erfahrungen im Ausland

Mit den getesteten Unternehmen gebe es nun Gespräche über Veränderungen, so Anschober. Für den Umweltlandesrat ist das aber der Beweis, dass es eine fixe Regelung brauchte. In allen europäischen Staaten habe das sehr gut funktioniert. Das werde auch Thema bei der nächsten Konferenz mit dem Umweltminister sein.

70 Millionen neue Plastiksackerl pro Jahr in OÖ

Anschober denkt an verbindliche Quoten über bestimmte Zeiträume, um vom Plastiksackerl wegzukommen. Das Bewusstsein bei den Konsumentinnen und Konsumenten sei bereits geschärft. Sie würden immer häufiger mit Mehrwegtaschen oder Körben einkaufen gehen. Trotzdem werden in Oberösterreich jedes Jahr 70 Millionen Plastiksackerl in Umlauf gebracht. Meist werden sie nur ein einziges Mal verwendet und das durchschnittlich nur zwölf Minuten lang.