Hochpolitische Eröffnung von Crossing Europe
Sie greift in ihren Filmen gerne heiße gesellschaftspolitische Eisen an. Die übrigen Opener nehmen sich den Bürgerkrieg in der Ukraine, den Rechtspopulismus in Frankreich sowie die Themen Flucht und Terrorangst vor.
„Poetische Parallelstudie“ zweier Frauen
Von 25. bis 30. April werden rund 160 Spiel- und Dokumentarfilme gezeigt. Sein „Spotlight“ widmet das Festival heuer Yesim Ustaoglu. Im Eröffnungsprogramm wird ihr Streifen „Tereddüt“ („Clair-obscur“) gezeigt, eine „poetische Parallelstudie“ zweier Frauen - einer mitten im Leben stehenden Psychiaterin und einer zwangsverheirateten Hausfrau, die beide mit den Privilegien der Männerwelt zu kämpfen haben. Im Rahmen der Spotlight-Schiene zeigt Crossing Europe insgesamt fünf Langfilme von Yesim Ustaoglu, die in Kooperation mit der Kunstuni auch eine Masterclass abhalten wird.
Crossing Europe
„Chez nous - This is Our Land“
Das französische Politdrama „Chez nous - This is Our Land“ könnte angesichts des Wahlkampfs in der Grande Nation aktueller nicht sein: Im Mittelpunkt der Handlung steht eine Krankenpflegerin, die sich politisch engagieren will. Sie lässt sich von einer „Bewegung“ als Bürgermeisterkandidatin aufstellen und erkennt erst spät, dass sie sich mit fremdenfeindlichen Nationalisten zusammengetan hat.
„Rodnye“
In der Dokumentation „Rodnye“ („Close Relations)“ macht sich der in der Ukraine geborene russische Regisseur Vitaly Mansky auf der Suche nach den Gründen für die Eskalation nach der Maidan-Revolution. Eine persönliche Note verleiht er dem Film durch eine Art Familienaufstellung, denn seine Vorfahren stammen aus verschiedenen Teilen der ehemaligen UdSSR. So hat die Verwandtschaft recht unterschiedliche Zugänge zum aktuellen Konflikt.
„Slonce, to slonce mnie oslepilo“
Um Fremdenhass und soziale Isolation dreht sich der aktuelle Streifen von Anka und Wilhelm Sasnal - „Slonce, to slonce mnie oslepilo“ („The Sun, the Sun blindes me“). Hauptfigur Rafal fühlt sich fremd in seiner eigenen Welt und führt ein abgeschottetes Dasein, bis ein Flüchtling unerwartet in sein Leben tritt. Dem polnischen Filmemacher-Paar ist auch das diesjährige Tribute von „Crossing Europe“ gewidmet. Das Festival zeigt eine Gesamtschau der bisher zwölf gemeinsamen Arbeiten der beiden, die sich bevorzugt mit der dunklen Seite der menschlichen Seele befassen.
„El Bar“
Im spanischen Streifen „El Bar“ („The Bar“) von Alex de la Iglesia zwingen mysteriöse Todesfälle eine zufällig zusammengewürfelte Gruppe von Barbesuchern in eine Überlebensgemeinschaft - der Streifen pendelt zwischen Thriller und pechschwarzer Komödie, seine Proponenten zwischen Terrorangst und Solidarität