Pühringer zieht Bilanz als Kulturreferent
„Gestalten, Fördern und Weichen stellen“ waren für Landeshauptmann Pühringer die Leitlinien seiner Tätigkeit als Kulturreferent. Fast drei Jahrzehnte lang war er in dieser Funktion, in dieser Zeit wurde auch die gesamte bauliche Infrastruktur der Kultur in Oberösterreich runderneuert. Darunter fällt der Südflügel des Linzer Schlosses ebenso, wie der Neubau der Anton Bruckner Privatuniversität und der des Musiktheaters.
ORF.at/Roland Winkler
Oberösterreich sei auch in der eigenen Ansicht zum Kulturland geworden. Bei einer Umfrage im Jahr 2000 sei das noch deutlich anders gewesen, so Pühringer. In einer aktuellen Untersuchung sehen dagegen 86 Prozent der Befragten Oberösterreich als Kulturland und sind auch stolz darauf.
Kultur im ganzen Land verbreitet
Neben den großen Bauten in der Landeshauptstadt, zu denen auch der Wiederaufbau des Ursulinenhofes, der Umbau und die Erweiterung des Offenen Kulturhauses oder die Sanierung des Landesarchivs zählen, wurden in Pühringers Amtszeit auch 38 neue Musikschulen im ganzen Land gegründet und die Landesausstellungen zogen alle zwei Jahre immer wieder hunderttausende Besucher an. In Pühringers Zeit als Kulturreferent fiel auch die Gründung des Forums Volkskultur, das „aus vielen Inseln eine Gesamtlösung“ gemacht habe.
„Kultur kostet Geld, Unkultur kostet noch mehr“
Besonders wichtig waren für Pühringer immer die Künstler und die Kulturschaffenden: „Das halte ich auch für die Zukunft - ohne, dass ich Ratschläge gebe - für eine ganz zentrale Aufgabe der Kulturpolitik.“ Und man müsse sich immer in Erinnerung rufen: „Kultur kostet Geld, aber die Unkultur kostet noch mehr.“
Klima für Kultur schaffen
Jene, die kreativ tätig sind und in diesem Land arbeiten, müssen ein Klima vorfinden, dass sie gerne hier arbeiten."
Bei seinem Amtsantritt vor 26 Jahren sei die Kultur in Oberösterreich „rein männlich“ gewesen, denn es habe keine einzige Frau in einer Führungsposition gegeben. Auch das habe sich geändert, so Pühringer, immerhin könne man derzeit in sieben Spitzenpositionen Frauen finden.
Aus der Geschichte lernen
Zu den Projekten, die Pühringer ganz besonders nahe liegen, gehört auch die Gründung des Lern- und Gedenkortes Hartheim. Man habe auch die traurigen und dunklen Kapitel der Geschichte nicht einfach überblättert, sondern bewiesen, „dass wir zu unserer Geschichte stehen und dass wir aus der Geschichte lernen wollen“, so Pühringer in seinem Rückblick.
Schauspielhaus wird am 1. April eröffnet
Das letzte große Projekt, das in der Ära Pühringer abgeschlossen wird, ist die Sanierung des Schauspielhauses an der Promenade in Linz, das am 1. April wiedereröffnet wird.
In Zukunft werde er sich „in kein Kammerl einsperren“, sagte der Landeshauptmann. Ganz im Gegenteil: Man werde ihn öfter „im Theater, in den Galerien und im Brucknerhaus sehen. Der Typ, der nur meditiert, bin ich nicht.“