Prozess um IS-Unterstützung

Ende März muss sich vor dem Landesgericht Linz ein 32-jähriger Mann wegen der mutmaßlichen Unterstützung der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) verantworten. Er soll auch Videos von Enthauptungen verbreitet und 50 Personen für Nahkampf trainiert haben.

Die Radikalisierung des 32-Jährigen soll Mitte 2014 begonnen haben. Damals hat der Mann laut Anklage angefangen, Videos von Hinrichtungen durch Dschihadisten anzusehen. Solche Filme soll er auch seiner Frau vorgeführt und die Ansicht vertreten haben, ein gläubiger Muslim solle in einem Land leben, in dem islamische Gesetze herrschen.

Tötung ‚Ungläubiger‘ gut geheißen

In der Folge habe der Mann die Videos von Enthauptungen und Hasspredigten auch an andere verschickt, die Tötungen sogenannter „Ungläubiger“ dabei gut geheißen und für den bewaffneten Dschihad (islamisch legitimierter militärischer Kampf zur Ausweitung und Verteidigung des Gebiets des Islam, Anm.) geworben. Tatsächlich soll es so weit gegangen sein, dass der 32-Jährige selbst etwa 50 Personen im Nahkampf ausgebildet hat und auch Geld nach Syrien und Palästina überwies. Auf welche Konten dieses Geld genau ging, ist unklar.

Dem IS als zugehörig gefühlt

Bei seinen Einvernahmen räumt der Angeklagte bisher ein, sich 2014 und 2015 dem IS zugehörig gefühlt zu haben. Er habe mit seinen Aussagen aber nur provozieren wollen, sagt er heute. Er könnte deshalb bis zu zehn Jahre hinter Gitter wandern. Der Prozess gegen ihn unter dem Vorwurf des Verbrechens der terroristischen Vereinigung ist zunächst für einen Tag anberaumt. Das Gericht hat dafür verstärkte Sicherheitsmaßnahmen angekündigt.