Rieder nach 0:1-Pleite akut gefährdet

Die motiviert wirkenden Rieder erarbeiten sich in St. Pölten gute Chancen, treffen jedoch einmal nur die Stange und scheitern sogar bei einem Elfmeter. Wer die Tore nicht macht, bekommt sie. Jetzt ist in Ried Feuer am Dach.

Die Rieder gehen in ihr erstes End- oder Schicksalsspiel und dürfen sich keine Niederlage erlauben. So die Situation vor dem Spiel. Dementsprechend suchen die Innviertler sofort die Offensive. Möschl verjuxt die ersten beiden Chancen aus aussichtsreichen Positionen (4., 6.).

Es geht auf beiden Seiten tüchtig zur Sache

Auf der Gegenseite greift Ried-Keeper Gebauer erstmals nach einen Kopfball von Doumbouya erfolgreich ein (7.). Ein Tor von Diallo wird wegen Stürmerfouls nicht gegeben (10.). Ried präsentiert sich engagiert und zielstrebig, was man so vor allem auswärts schon länger nicht gesehen hat.

Aufstellung Ried:

Gebauer; Marcos, Özdemir, Reifeltshammer, Hart; Ziegl, Zulj, Elsneg (Honsak, 46.), Möschl, Walch (Nutz 74.) , Ademi (Fröschl 58.)

Möschl bedient Elsneg, dessen guter Schuss von St. Pölten-Keeper Riegler mit Fußabwehr geklärt wird (21.) Zulji verfehlt aus der Distanz um Millimeter das Tor (24.). Und der quirlige Möschl zieht einem Schuss knapp am langen Eck vorbei (31.)

Das erfrischende Spiel der Rieder hat nur einen altbekannten Makel, das ist die mangelnde Chancenauswertung. Da wird St. Pölten gefährlich. Stec verfehlt knapp das lange Eck des Rieder Tores (32.). Dann muss Gebauer vor Dieng retten (35.) und bekommt einen Tritt ins Gesicht.

Ademi an die Stange, Elsneg verschießt Elfer für Ried

Möschl bringt eine Flanke auf Ademi zur Mitte, der den Ball an die Stange setzt (42. ). Diallo setzt unfair gegen Ademi nach. Es gibt Elfmeter. Elsneg tritt an, schießt zu unplaziert. Riegler klärt. Trainer Lassad Chabbi kann es nicht fassen, wie seine Gesten zeigen. 0:0 zur Pause.

Die Rieder gehen mit Honsak statt Elsneg in die zweite Hälfte. Aber St. Pölten setzt das erste Ausrufezeichen durch Doumbouya, der den Ball an die Latte, dann einen Kopfball knapp neben das Rieder Gehäuse setzt (46., 48.). Ried zeigt erstmals in der 57. Minute auf, dessen Schuss knapp am Tor vorbei geht (57.).

1:0 für St. Pölten schockt Ried

Es ist wie verhext für die Rieder, die bis hierher eigentlich die bessere Mannschaft sind. Aber vor dem Tor sind die St. Pöltener kaltschnäuziger. Drazan spielt den Ball in den Strafraum, Perchtold bezwingt mit einem flachen Volleyschuss Gebauer zur Führung. Die Gastgeber legen sofort nach. Ambichl und Perchtold vergeben ihre Möglichkeiten (73., 77.). Das sieht jetzt eher nach 2:0 denn nach 1:1 aus.

St. Pölten verwaltet den Vorsprung clever, ehe Möschl dazwischen spritzt und nach Vorarbeit von Fröschl die nächste und letzte Groß-Chance vergibt (87.). Der St. Pöltener Diallo sieht noch Gelb/Rot. Ein Freistoß von Zulj geht über die Mauer und die Querlatte. Das war’s. Bitter für die Innviertler.

Fazit: Ried zeigt sich zwar klar verbessert, motiviert und spritzig, verwertet aber die Möglichkeiten weiterhin nicht.

Beim Blick auf die Tabelle wird nach dieser Niederlage jeder Rieder vom Kicker bis zum Fan blass. Der Drittletzte (St. Pölten) liegt sieben Zähler vor den Riedern. Jetzt brennt im Innviertel der Hut und die in Eigenregie in den Klub gebrachte Unruhe vor dem Start der Frühjahrssaison wirkt sich wohl doch nachhaltiger aus als erwartet.

Wolfgang Bankowsky; ooe.ORF.at