Masterplan gegen Landflucht

Bis 2030 wird laut Experten jeder zehnte Einwohner vom Land in eine Stadt gezogen sein und damit das Gemeindeleben langsam sterben. Ein Masterplan, der diese Entwicklung bremsen soll, wurde am Mittwoch von oö. Bürgermeistern und Politologen diskutiert.

Es sind vor allem Arbeits- oder Ausbildungsplätze, die viele Menschen vom Land in die Stadt abwandern lassen. Ein Problem, mit dem viele Ortschefs zu kämpfen haben, sagte der Bürgermeister von Eberstalzell im Bezirk Wels-Land, Franz Gimplinger. „Das ist die entscheidende Frag für die Zukunft ob eine Gemeinde wieder mit Leben erfüllt oder zu einer Schläfergemeinde wird.“

Masterplan gegen Landflucht Bürgermeistern vorgestellt

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„Raumordnung zu restriktiv“

Damit es nicht soweit kommt, sammelt das Umweltministerium in ganz Österreich Ideen, so auch am Mittwoch unter oberösterreichischen Bürgermeistern. Viele klagten, dass Betriebe nur schwer am Land Platz finden und dadurch würden weniger Arbeitsplätze entstehen. Der Bürgermeister von Liebenau (Bezirk Freistadt), Erich Punz (SPÖ) sieht die geltende Raumordnung als zu restriktiv; es brauche Rücksichtnahme um betriebliche Entwicklungen ermöglichen und Siedlungsstrukturen verbessern zu können.

Masterplan gegen Landflucht Bürgermeistern vorgestellt

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Infrastruktur verbessern

Aufholbedarf gebe es auch bei Geschäften und Supermärkten am Land, so die Grieskirchner Bürgermeisterin Maria Pachner. „Es geht darum vor allem für ältere Personen auch entsprechende Versorgung zu gewährleisten, (Stichwort Infrastruktur, Anm.) weil die es zum Beispiel gewöhnt sind zu Fuß in der Nähe einzukaufen.“

Probleme wie diese fließen in den so genannten Masterplan für den ländlichen Raum, der im Sommer vom Umweltministerium präsentiert werden und Lösungen zeigen soll. Der Plan wird vom Politologen Peter Filzmaier unterstützt. Er empfiehlt Kleinunternehmen mit weniger als zehn Angestellten zu fördern, „diese können dann Arbeitsplätze schaffen“. Es müssten aber auch Kinderbetreuung und Altersheime in Reichweite garantiert werden, so Filzmaier.

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