Brosch-Bild wieder aufgetaucht

Vier Jahre nach dem Verschwinden zweier wertvoller Bilder in Bad Leonfelden ist eines der beiden - jenes von Klemens Brosch - plötzlich wieder da. Aufgetaucht ist es im Schulmuseum in Bad Leonfelden. Dessen ehemaliger Leiter hatte immer bestritten, das Bild ausgeliehen zu haben.

Felix Manzenreiter hat sein Bild wieder, eine Federzeichnung des berühmten österreichischen Zeichners Klemens Brosch, dem zuletzt auch in Linz eine große Ausstellung gewidmet war. Manzenreiter, ein gebürtiger Bad Leonfeldner und bekannter Heimatforscher, hatte das Bild im Zuge der Landesausstellung 2013 an einen Bekannten und damaligen Leiter eines Leonfeldner Museums ausgeliehen.

„Habe das Bild nie ausgeliehen“

Als er es für die Brosch-Schau in Linz zurückhaben wollte, wusste sein Bekannter plötzlich nichts davon. Er habe das Bild nie ausgeliehen und kenne es nicht, so der Mann damals. Ein Streit entbrannte, so weit, dass der damalige Leiter des Schulmuseums Manzenreiter sogar drohte, ihn wegen Rufschädigung und Verleumdung zu klagen.

Bad Leonfelden

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Manzenreiter bekam ein Schreiben eines Anwalts mit der Forderung nach einer Entschädigung und zahlte zähneknirschend. Aus zwei Gründen: Er sei mit 82 zu alt für einen Prozess und er habe aufgrund seiner langjährigen Bekanntschaft mit dem Museumsleiter keine Bestätigung für die Leihgabe gefordert - also keinen Beleg, so der Heimatforscher.

Verleumdungsanzeige gab es nie

Gleichzeitig trat im Bad Leonfeldner Gemeindeblatt auch noch der Vorstand des Leonfeldner Schulmuseums auf, schrieb auf der Titelseite von einer angeblichen Verleumdungsanzeige, die Manzenreiter dazu gebracht habe, seine Behauptungen als unwahr zurückzuziehen. Das stimmt zwar nicht, eine Anzeige hat es nie gegeben, nur die Androhung. Dafür hat der Heimatforscher sein wertvolles Brosch-Bild jetzt aber wieder.

„Bild im Schulmuseum falsch archiviert“

Gebracht hat es ihm just jener frühere Museumsleiter, der behauptet hatte, es nie ausgeliehen und auch nie gesehen zu haben. Gleichzeitig hat er auch das Geld zurückgezahlt, das er über seinen Anwalt gefordert hatte. Gegenüber dem ORF bestätigt der Mann, dass das Brosch-Bild im Schulmuseum offenbar falsch archiviert worden sei. Wie es dahingekommen ist, wo er doch immer behauptet hatte, es nie gesehen und nie ausgeliehen zu haben, das weiß er nach eigenen Angaben nicht. Er bedauere die Umstände und werde auch eine entsprechende Richtigstellung veröffentlichen.

Manzenreiter verzichtet nach eigenen Angaben auf weitere Schritte. Nur seinen ruinierten Ruf als Heimatforscher möchte er mit einer Richtigstellung in der Gemeindezeitung, für deren Inhalt laut Impressum übrigens der Bürgermeister zuständig ist, wieder hergestellt haben.

Bild von Anton Lutz bleibt verschwunden

Nach wie vor verschwunden bleibt hingegen ein anderes wertvolles Bild in Bad Leonfelden: Ein weiterer Leonfeldner Heimatforscher hat behauptet, ein Gemälde von Anton Lutz vor knapp vier Jahren ebenfalls an den ehemaligen Museumsleiter verliehen und nie zurückbekommen zu haben. Auch ihm wurde eine Klage angedroht, auch er bezahlte. Sein Bild ist noch nicht wieder aufgetaucht. Der ehemalige Museumsleiter sagte gegenüber dem ORF, in diesem Fall könne er zu 100 Prozent ausschließen, dass er das Bild habe.

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