Nußdorf am Attersee: Alte Bäume gesprengt

Mit Kettensäge und Sprengstoff rücken Forstarbeiter im Auftrag der Landesforstdirektion wahren Baumgiganten in Nußdorf am Attersee auf den Leib. Denn der Buchenbestand im Schutzwald ist überaltert, die Baumriesen sind damit zur Gefahr geworden.

Der Schutzwald auf dem gut 800 Meter hohen Reitergupf über Nußdorf am Attersee ist schon länger ein Problemfall. Der Hang weist sehr gute Bodenverhältnisse auf, die Buchen wachsen dort zu wahren Riesen heran. Doch der Abhang ist gleichzeitig auch extrem steil und damit kaum zu bewirtschaften.

Sprengungen im steilen Gelände

So ist der Buchenbestand stark überaltert und macht große Probleme, sagt der Bezirksförster Walter Bachler, weil die Bäume bei stürmischen Wetter brechen und so eine Gefahr für die Straßen werden. Deshalb geht es den alten Riesen an den Kragen. Für die Arbeiter eine extreme Herausforderung, sagt der Forstunternehmer Sebastian Gaigg aus Weyregg am Attersee, „auf dem unwegsamen Gelände geht man an seine körperlichen Grenzen“.

Waldsprengungen

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Es gibt einige Bereiche, bei denen selbst die erfahrenen Forstarbeiter keine Chance haben. Dann kommen die Sprengtechniker zum Einsatz: „In so einem steilen Gelände ist es für einen Arbeiter weit gefährlicher – bei einer Sprengung kann man weit weggehen und gezielt sprengen“, sagt Sprengtechniker Stephan Santer aus Steinbach am Attersee. Anstelle der überalterten Buchen sollen künftig junge Bäume die Schutzfunktion übernehmen.

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Viertel des Schutzwaldes braucht Sanierung

42 Prozent der Fläche Oberösterreichs sind mit Wald bedeckt, etwas mehr als ein Sechstel davon sind Schutzwälder. Ohne die wäre eine Besiedelung der gebirgigen Regionen gar nicht möglich gewesen, sagt Landesforstdirektorin Elfriede Moser. „Hallstatt etwa wäre ohne Schutzwald nicht bewohnbar.“

Aufwendige Forstarbeiten am Attersee

Mit Kettensäge und Sprengstoff rücken Forstarbeiter überalterten Baumgiganten in Nußdorf am Attersee auf den Leib.

Drei Viertel des Schutzwaldes in Oberösterreich sind laut Moser in gutem Zustand, ein Viertel ist allerdings wegen Überalterung der Baumbestände sanierungsbedürftig. Das Land Oberösterreich steckt jährlich gut eine halbe Million Euro in Schutzwaldprojekte.