Freilandeier trotz Stallpflicht

Ab Donnerstag hätten Eierbauern wegen der geltenden Stallpflicht ihre Freilandeier nur noch als Bodenhaltungseier verkaufen dürfen. Jetzt gilt laut Landwirtschaftskammer: Die, die einen Freilaufbereich für ihre Tiere haben, dürfen ihre Eier weiter als Freilandeier vermarkten.

Dauert eine Stallpflicht mehr als zwölf Wochen, dann dürfen Eier nicht mehr als Freiland- sondern nur mehr als Bodenhaltungseier verkauft werden. Nach dem Fund einer toten Möwe mit dem Vogelgrippevirus in Gmunden am 1. Dezember gilt seither in den Bezirken Gmunden, Vöcklabruck, Braunau am Inn und Kirchdorf an der Krems die Stallpflicht für Geflügel. Und seither tickte auch die Uhr.

Bodenhaltungsei bis zu 15 Prozent billiger

Denn die zwölf Wochen sind am Donnerstag erreicht, so Martin Mayringer von der oö. Landwirtschaftskammer. Betroffen sind laut Mayringer gut 70 Betriebe in den vier Bezirken mit rund 100.000 Legehennen. Für die Bauern drohte gleich ein doppelter Nachteil. Ein Bodenhaltungsei bringe im Schnitt um zehn bis 15 Prozent weniger Erlös, so Manfred Söllradl vom Vermarkter „Die Eiermacher“.

Und weil im restlichen Österreich die Stallpflicht erst seit Anfang Jänner gilt, hätten die betroffenen oberösterreichischen Eierbauern einen weiteren Nachteil, weil sie keine Freilandeier mehr anbieten könnten, andere Betriebe schon.

Mit Freilaufbereich auch „Freilandeier“

Fieberhaft wurde deshalb seit Tagen nach einer Lösung gesucht und jetzt in letzter Minute gefunden, hieß es auf ORF Anfrage aus dem Landwirtschaftsministerium. Betriebe, die einen Freilaufbereich für ihre Tiere haben, dürfen ihre Eier weiter als Freilandeier vermarkten. Freilaufbereich oder Wintergarten heißt dabei, dass die Hennen zwar hinaus können aber dieser Bereich gesichert ist, also kein Kontakt mit Wildvögel und damit potentiellen Trägern des Vogelgrippevirus möglich ist. Dieser Kompromiss soll bis zur Aufhebung der Stallpflicht gelten. Laut Martin Mayringer können damit mehr als 80 Prozent der Eierbauern in den vier oberösterreichischen Bezirken ihre Eier weiter als Freilandeier verkaufen.