Maßnahmen nach Gewalt am Linzer Bahnhof

Nach den zahlreichen Schlägereien und Raubüberfällen am Hauptbahnhof in Linz in den vergangenen Wochen sollen mehr Polizisten in und rund um den Bahnhof unterwegs sein. Außerdem wurden Gespräche bei einem Runden Tisch angekündigt.

Ein eigenes „mobiles Überwachungskommando“ soll nach der Zunahme an gewalttätigen Übergriffen am Linzer Bahnhof präsent sein. „Dieses Kommando soll die Polizei am Bahnhof bei den Hotspots unterstützen. Damit ist nicht nur die Polizeipräsenz erhöht, sondern auch die Sicherheit für Reisende und Einkaufende gegeben“, so Landeshauptmannstellvertreter Thomas Stelzer (ÖVP).

Hbf als Anziehungspunkt für Asylwerber

Der designierte Landeshauptmann und der Landespolizeidirektor Andreas Pilsl setzten am Montag demonstrativ ein Zeichen und kamen zu einem Lokalaugenschein an den Linzer Bahnhof. Nach einer Serie von Überfällen und Gewaltattacken sehen sie jetzt Handlungsbedarf. Doch die Zunahme an Übergriffen sei auch jahreszeitbedingt, sagte Pilsl. „Im Winter ist der Bahnhof ein Anziehungspunkt für viele Asylwerber, wobei es oft zu Körperverletzungen kommt. Deswegen wird die Polizei nun vermehrt in Gruppen auftreten.“

Rundgang Linzer Hbf

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Landespolizeidirektor Andreas Pilsl, LH- Stv. Thomas Stelzer und der Linzer Polizeichef Karl Pogutter beim Rundgang am Linzer Hbf.

Streetworker und härtere Maßnahmen

Nach den Vorfällen verlangen die Freiheitlichen ein hartes Durchgreifen. Sicherheitslandesrat Elmar Podgorschek (FPÖ) fordert die Bundesregierung auf, Konsequenzen zu ziehen. Es könne nicht sein, dass junge Asylwerber das Land, in dem sie angeblich Schutz suchen, unsicher machen und an der Nase herumführen. Ins selbe Horn stößt sein Parteikollege, Klubobmann Herwig Mahr. Kriminalität sei kein Menschenrecht. Spätestens wenn schutzsuchende Fremde straffällig werden, müsse es zu kompromisslosen Maßnahmen kommen, so Mahr, der mehr Abschiebungen fordert.

Neben mehr Polizeipräsenz, die es bereits gibt, will Vizebürgermeister Bernhard Baier (ÖVP) auch mehr Streetworker einsetzen. Und dem Beispiel deutscher Bahnhöfe folgend, regt er an, das Areal mit klassischer Musik zu beschallen.

Runder Tisch am Donnerstag

Integrations-Landesrat Rudi Anschober (Grüne) wiederum lädt zu einem Runden Tisch am Donnerstag ein. Die Vorfälle der letzten Tage seien völlig untragbar, so Anschober. Er will keine Schritte des Bundes abwarten, sondern mit allen relevanten Stellen ein koordiniertes Vorgehen besprechen und starten. Konkret sollen am Donnerstag „Maßnahmen fixiert“ werden. Die ÖBB ihrerseits erwägt, das gratis W-LAN am Bahnhof auf 15 bis 20 Minuten zu beschränken, um so jene jugendliche Asylwerber, die oft stundenlang in der Wartehalle herumhängen, zu vertreiben. Außerdem würde die Bahn es begrüßen, wenn in den öffentlichen Bereichen ein Alkoholverbot kommt.

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