Die Gründe des möglichen Aus von Reiter
Nach dem Bekanntwerden einer möglichen Ablöse des Langzeit-Managers Stefan Reiter beim Rieder Bundesligisten im Rahmen einer Präsidiumssitzung am Montag fragte ORF OÖ-Sportredakteur Dennis Bankowsky u.a. bei den Präsidiumsmitgliedern Roland Daxl sowie Karl Wagner und bei Cheftrainer Christian Benbennek sowie Kapitän Thomas Gebauer nach.
Finanzvorstand Daxl: Abnützungserscheinungen
Roland Daxl erklärt, Stefan Reiter habe dem Vorstand im Vorjahr schon einmal eine Trennung angeboten. „Jetzt orten wir Abnützungserscheinungen.“
Präsidiumsmitglied Wagner: Nicht mehr zufrieden
Präsidiumsmitglied Karl Wagner legt im Interview sogar noch nach. Auch er ortet Abnützungserscheinungen bei Stefen Reiter. In letzter Zeit sei man mit Reiters Arbeit nicht mehr zufrieden gewesen, vor allem für den Nachwuchs oder die Akademie. Nach 20 Jahren arbeite man nicht mehr so effizient wie mit Mitte 30. Vor einer gewissen Betriebsblindheit sei man nicht gefeit.
Schweitzer ist eine heiße Aktie in der neuen Struktur
Finanzvorstand Daxl betont, dass nicht an einen 1:1-Ersatz für Reiter gedacht sei, wenn das Präsidium am Montag in der Sitzung eine Trennung beschließen sollte.
Laut Daxl sollen künftig mehrere clevere Köpfe die neuen Strukturen umsetzen, über denen ein General-Manager stehen soll. Sportliche Belange wie etwa die Spieler-Entwicklung soll Ex-Trainer, Ex-Co-Trainer und Scout Gerhard Schweitzer übernehmen.
Daxl bestätigt im ORF-Interview Verhandlungen mit Schweizer, was den Vöcklamarkter zum ersten Kandidaten der kommenden Personalentscheidungeb aufrücken läßt.
Für ein Engagement Schweitzers spricht, dass Daxl auf ihn wegen seiner Erfahrung, Qualifikation und menschlichen Qualitäten nicht verzichten will.
Reiter besitzt noch einen Vertrag bis Sommer 2018, der vom Verein zum Ende dieser Saison vorzeitig aufgelöst werden kann. Reiters Vertrag würde sich jedoch Ende April automatisch verlängern.
Auch vertragliche Gründe sprechen für Trennung
Auch vertragliche Gründe sprechen dafür, dass diese Trennung gegenwärtig erfolgen müsste, weil sich der Kontrakt Reiters im April automatisch verlängern würde.
Ungünstiger Zeitpunkt für die Profiabteilung
Cheftrainer Christian Benbennek sprach von Entscheidungen, die einen Stock höher getroffen würden. Man habe davon aus den Medien erfahren und er sich mit der Mannschaft auf die sportliche Herausforderung beim Rückrundenstart am Samstag in Kärnten beim WAC zu konzentrieren. Da sind Punkte das Wichtigste.
Kapitän Thomas Gebauer: Unruhe abwenden
Für den Mannschaftskapitän und Ried-Routinier kommt eine Woche vor Beginn der Bundesliga-Frühjahrsmeisterschaft eine mögliche fundamentale Entscheidung wie diese zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt. Es gehe in ein Frühjahr, das vom Abstiegskampf dominiert wird, die Situation sollte sich daher, wie immer sie ausgeht, rasch beruhigen.
Wolfgang Bankowsky; ooe.orf.at