Aufregung um neues Tierschutzgesetz
„Rückschritt“, „Pfusch“ und „nicht durchdacht“ - das sind nur drei der vielen kritischen Wortmeldungen von Tierschutzorganisationen zum Gesetzesentwurf.
„Die Novellierung ist eine wesentliche Verschlechterung und ein Rückschritt um Jahrzehnte. Sie erweist niemandem einen guten Dienst. Es wurden einige wenige Verbesserungen angepeilt, aber die bleiben im Ansatz stecken“, urteilt Harald Hofner von „pro-tier“ - einem Verband österreichischer Tierschutzorganisationen.
Kastrationspflicht wieder aufgeweicht
Ein Hauptgrund für den Unmut: Die vor nicht einmal einem Jahr eingeführte Kastrationspflicht für Freigänger-Katzen werde schon wieder aufgeweicht. Der Begriff „Zucht“ wird umfassender definiert und als „Züchter“ könne man die Kastrationspflicht dann ganz leicht umgehen, so Hofner.
APA/Holger Hollemann
Sorge hat Hofner auch, was den Verkauf von Haustieren betrifft - dem illegalen Handel würde Tür und Tor geöffnet. Neu ist nämlich eine Bestimmung, die erlaubt, im Internet einzelne Tiere zu verkaufen.
„Kritik berechtigt“
Diese Kritik hält die in Oberösterreich für den Tierschutz zuständige Landesrätin Birgit Gerstorfer (SPÖ) für berechtigt. Grundsätzlich sei die Gesetzesnovelle notwendig, so Gerstorfer, aber auch sie sehe darin die Gefahr von Verschlechterungen und somit noch Klärungsbedarf.