Immer mehr Unfälle durch Ablenkung

Ablenkung im Straßenverkehr ist Ursache für zahlreiche Unfälle - allein 21 tödliche Unfälle waren 2015 in Oberösterreich auf Ablenkung zurückzuführen, so das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV). Immer öfter seien Radler und Fußgänger betroffen.

Erst am Dienstag wurde im Innviertel ein junger Mann von einem Zug erfasst und schwer verletzt, weil er beim Überqueren eines Bahnübergangs Musik hörte. Mit den kleinen Stöpseln im Ohr bemerkte er den herannahenden Zug nicht. Mehr dazu auf Notsignal nicht gehört - Von Zug erfasst (ooe.ORF.at)

Fußgänger Smartphone Handy

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„Augen und Ohren auf Mobilgeräten“

Das Eintauchen in eine virtuelle Welt: Das ist der Hauptgrund weshalb die Menschen zunehmend abgelenkt und daher unfallgefährdet sind, sagt Othmar Thann vom Kuratorium für Verkehrssicherheit. Immer häufiger seien Fußgänger und Radfahrer in Unfälle verwickelt, weil sie Augen und Ohren auf ihren Mobilgeräten haben.

„Fast 30 Prozent der Fußgänger sind beim Queren von Straßen erkennbar abgelenkt“, so Thann

„Junge denken sich nichts dabei“

Mit dem Land Oberösterreich veranstaltet das Kuratorium für Verkehrssicherheit Workshops speziell für junge Menschen. Denn sie würden die Gefahren durch Ablenkung völlig falsch einschätzen, so Thann. „Sie wachsen damit auf und denken sich nichts dabei – und können die Gefahr nicht einschätzen.“ Es gehe dabei nicht „ums Verbieten, sondern um das richtige Verwenden“.

Bewusstseinsbildung ist also in Österreich der Ansatz. In anderen Ländern, etwa in Deutschland, gibt es auch technische Überlegungen. Warnlichter im Boden, damit der Handynutzer mit gesenktem Kopf, die Fußgängerampel nicht übersieht. Das sei aber auch kein Allheilmittel, so der Verkehrsexperte. „Ich kann etwas sehen, reagiere aber nicht darauf, weil ich mich gerade weggebeamt habe.“ Das sei in der Wahrnehmungspsychologie ein klares Phänomen, weil man „dem Kopf woanders ist“.

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