Eis: „Feldlazarett-ähnliche“ Zustände im UKH

Der Donnerstag hat in OÖ erneut, vor allem im Mühlviertel, mit Glatteis begonnen. In zahlreichen Regionen waren Fahrbahnen und Gehwege spiegelglatt. Von „feldlazarett-ähnlichen“ Zuständen sprach man im Unfallkrankenhaus (UKH) in Linz.

Besonders in den Bezirken Urfahr-Umgebung und Freistadt meldeten Einsatzkräfte und Autolenker Donnerstagfrüh Glatteis auf den Straßen. Aber auch im Raum Gmunden war es teilweise spiegelglatt. Die Feuerwehren rückten gegen 4.00 Uhr zu den ersten Unfällen aus. In Linz waren Streudienste ebenfalls bereits seit Mitternacht auf den Straßen und Gehwegen im Einsatz.

Gipszimmer UKH

ORF

„Zusatz-Schichten“ in Spitälern

Seit Dienstag kommen Ärzte und Pflegepersonal in vielen Krankenhäusern kaum zum Durchatmen. Im UKH sprach der Unfall-Chirurg Meinrad Reischl gegenüber dem ORF OÖ von „feldlazarett-ähnlichen“ Zuständen. Alleine am Donnerstag waren bis 10.00 Uhr 80 frisch verletzte Patienten zu versorgen, davon waren sicher 70 Glatteis-Verletzungen, so der Arzt.

„Unterarm-, und Hüftfrakturen, Schulterverletzungen, die danze Palette“, so Chirurg Meinrad Reischl

Das Team wurde aufgestockt und ein zusätzlicher Operationssaal in Betrieb genommen, so Reischl.

Über 4.000 Tonnen Salz an einem Tag verteilt

4.100 Tonnen Streusalz wurden am Dienstag in Oberösterreich verteilt. Ein Rekord, ausgelöst durch den starken Eisregen. Der bisherige Höchststand beim Streusalzverbrauch stammt aus der Saison vor sieben Jahren und war mit 2.700 Tonnen deutlich niedriger.

Radlader schaufelt Steusalz

APA/Barbara Gindl

Laut Infrastrukturlandesrat Günther Steinkellner (FPÖ) war der Grund für den außergewöhnlich hohen Salzverbrauch die lange Dauer des Eisregens, der 24 Stunden anhielt.

Streudienste fuhren einmal um die Welt

42.000 Kilometer haben die Einsatzfahrzeuge der Winterdienste vorgestern zurückgelegt. Das entspricht in etwa der Strecke rund um die Erde entlang des Äquators. Und auch die Einsatzstunden sind mit 4.800 enorm - geleistet von den 550 Winterdienstmitarbeitern der oberösterreichischen Straßenmeistereien gemeinsam mit den Mitarbeitern der externen Dienstleister.

Aber auch die Feuerwehren waren fleißig: Sie meldeten in den zwei Tagen mit Eisregen und Glatteis 187 Einsätze mit 2.700 Feuerwehrleuten im gesamten Bundesland. Das sind mehr als dreimal so viele wie an normalen Tagen. Nur bei Unwetterereignissen wie Sturm oder Hochwasser gebe es noch mehr zu tun.