Österreicher spenden weniger impulsiv

Die Österreicher haben 2016 mit 625 Millionen Euro mehr gespendet als je zuvor. Laut einer market-Umfrage ist aber der Reflex, beim Anblick von Not sofort etwas zu geben, deutlich schwächer geworden.

Das Plus bei den Spenden von 25 Millionen Euro gegenüber dem Jahr 2015 ist vor allem den Privaten zu verdanken. Mit 463 Millionen griffen sie deutlich tiefer in die Tasche als im Jahr davor mit 440 Millionen Euro, während die Unternehmen mit 162 Millionen nur zwei Millionen Euro mehr gaben als 2015.

88 Prozent haben im Vorjahr etwas gespendet

Laut Linzer Meinungsforschungsinstitut market haben 88 Prozent der Österreicher 2016 etwas gespendet. Außer Geld wurden auch Altkleider, Handys, andere Sachwerte sowie Zeit in Form ehrenamtlicher Tätigkeiten erübrigt. Setzt man die aktuellen Umfrageergebnisse in Relation zu älteren vergleichbaren Daten, so fällt auf, dass der Trend immer mehr zu Geldspenden geht.

Am häufigsten (43 Prozent) wurde für Kinder gegeben. Es folgen Katastrophenhilfe im Inland (26 Prozent), Tiere (25 Prozent), Personen mit Behinderungen und sozial Benachteiligte (je 20 Prozent). Für Asylwerber und Flüchtlinge haben hingegen nur 16 Prozent die Börse geöffnet, etwas weniger als 2015 (18 Prozent).

Ein Drittel fühlt sich belästigt

63 Prozent sehen sich immer genau an, wofür das Geld verwendet wird. Vom Anblick von Leid lassen sich die Österreicher aber weniger erweichen als früher: Stimmten der Aussage „Wenn ich Not sehe, kann ich nicht anders und muss eine Kleinigkeit spenden“ 2011 noch 24 Prozent zu, waren es 2016 nur mehr zwölf Prozent. Die Zahl jener, die sich von Spendenaufrufen belästigt fühlen, stieg hingegen seither von 25 auf 30 Prozent.

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