Katastrophenfonds nicht mehr für Wetterschäden

Kein Geld aus dem Katastrophenfonds gibt es in Zukunft mehr für Schäden in der Landwirtschaft durch Wetterextreme, so Agrarlandesrat Max Hiegelsberger (ÖVP). Das Risiko von Ernteschäden übernehmen künftig Versicherungen.

Im April 2016 hat der Frost Tausende Obstbäume zur Hauptblüte erwischt. Die Folge waren massive Ernteausfälle und wie schon so oft in der Vergangenheit sprang der Katastrophenfonds ein. Ein Teil der Schäden wurde ersetzt. Ausgezahlt wurde das Geld allerdings erst im vergangenen Dezember, so Landwirtschaftskammerpräsident Franz Reisecker am Montag in einer Pressekonferenz.

Frostschäden

ORF

„Schneller ohne Katastrophenfonds“

In Zukunft soll das schneller und ohne Katastrophenfonds gehen. „Für alles was versicherbar ist, wird bei einem Schadensfall der Katastrophenfonds nicht mehr geöffnet“, so Hiegelsberger im Gespräch mit ORF-Redakteur Thomas Psutka.

Hiegelsberger: „Landwirt hat jetzt einen Rechtsanspruch“

Abgewickelt werden die Versicherungen durch die Hagelversicherung. Pro Hektar kostet derzeit eine Versicherung nur gegen Hagel und Frost zwischen 26 und 52 Euro pro Jahr. Und nur für diese gibt es bereits einen Zuschuss von Bund und Land. Jetzt gibt es diesen Zuschuss auch für die Versicherung gegen Hochwasser-, Dürre- oder Sturmschäden und zwar für alle landwirtschaftlichen Kulturen. Wer auch diese Risiken mitversichern will, muss mit einem Anstieg der Prämien auf 38 bis 80 Euro pro Hektar und Jahr rechnen, so Kurt Weinberger, der Chef der Hagelversicherung.

Zuschüsse bei Prämien

Die Hälfte dieser Prämie muss aber nicht der Bauer zahlen, sondern werden von Land und Bund übernommen. Der hohe Zuschuss dürfte laut Weinberger in maximal fünf Jahren eine Durchversicherung von 90 Prozent bringen. Die Zuschüsse zu den Versicherungsprämien schlagen sich heuer im Agrarbudget des Landes mit 400.000 Euro Mehrkosten zu Buche. Langfristig rechnet Hiegelsberger aber mit Einsparungen, weil der Katastrophenfonds entlastet wird.