Verbrühter Bub: Mutter angezeigt

Die polizeilichen Ermittlungen gegen die Mutter des zweijährigen Buben, der sich mit heißem Wasser schwer verletzt hatte, sind abgeschlossen. Die 34-Jährige holte stundenlang keine ärztliche Hilfe. Sie wurde wegen unterlassener Hilfeleistung angezeigt.

Der Akt liegt momentan bei einem Bezirksanwalt, der entscheiden wird, ob sofort ein Strafantrag gegen die Frau eingeleitet wird oder noch ein Gutachten in Auftrag gegeben werden muss, so die Staatsanwaltschaft Wels.

Stundenlang keine Hilfe geholt

Es ist genau eine Woche her, dass der Bub aus dem Bezirk Vöcklabruck einen Topf mit kochendem Wasser von der Herdplatte gezogen und sich schwer verbrüht hat. Die Mutter holte aber keine Hilfe. Sie sei nach dem Unfall zwei Stunden in der Wohnung auf und ab gelaufen. Als ihr Sohn ruhiger geworden sei, habe sie geglaubt, er sei nicht allzu schwer verletzt. Erst ihr Lebensgefährte erkannte Stunden später den Ernst der Lage und alarmierte den Notarzt.

Kochtopf mit kochendem Wasser auf glühender Herdplatte

APA/Herbert Neubauer

Vergangene Woche kämpften Ärzte um das Leben des zweijährigen Bubs, dessen Haut mit heißem Wasser verbrüht wurde.

Die 34-Jährige konnte gegenüber der Polizei nicht erklären, warum sie keine Hilfe holte. Sie selbst sprach von psychischen Problemen. Der Lebensgefährte sagte gegenüber den Ermittlern, die Frau habe sich bisher gut um ihren Sohn gekümmert. Bekanntlich leben zwei ältere Kinder der 34-Jährigen, die von der Jugendwohlfahrt betreut wurde, bei Pflegefamilien.

Bub außer Lebensgefahr

Im Falle einer Verurteilung wegen unterlassener Hilfeleistung drohen der Mutter bis zu sechs Monate Haft oder eine Geldbuße. Über den aktuellen Gesundheitszustand des Zweijährigen, der in einer Münchner Spezialklinik behandelt wird, ist derzeit nichts bekannt. Er sei aber laut den Ermittlern außer Lebensgefahr.

Links: