Junge mit eigenem Wissen sehr zufrieden

Der Großteil der unter 31-Jährigen ist mit seinem eigenen Wissenstand sehr zufrieden, Weiterlernen kein zentrales Lebensziel. Zu diesem Schluss kommt eine neue IMAS Studie. Nun gelte es den Wissensdurst der Jungen wieder zu wecken.

Sie sind laut IMAS Studie ziemlich selbstbewusst, die unter 31-Jährigen: 84 Prozent der rund 700 Befragten seien sehr zufrieden mit ihrem eigenen Wissen. Und zum Weiterbilden fehle vor allem die Zeit. Aber auch die Konzentration, sagt der Rektor der Rektor der Linzer Johannes Kepler Universität Meinhart Lukas.

„Frontalunterricht nicht mehr realistisch“

Die Unter 31-Jährigen können dem Unterricht nicht mehr so lange folgen wie noch die Generation davor, meint Lukas, dementsprechend müsse man dem Unterricht neues Leben einhauchen: „Dreistündiger Frontalunterricht, der noch vor 20, 30 Jahren angemessen war, ist für junge Menschen mit einer kürzeren Aufmerksamkeitsspanne nicht mehr realistisch." Die Lernformate müssen von der zeitlichen Dauer eingeschränkt sein, so Lukas. Außerdem gehe es zukünftig auch um den medialen Auftritt des Lehrers: "Wie sehr unterstützt er seine Präsentation durch moderne Medien. Aber letztlich ist der Schlüssel in gute Lehre immer die Rhetorik“, so der JKU Rektor.

Student mit Hand vor dem Gesicht

APA/Pfarrhofer

Wissensdurst scheint nicht hoch im Kurs zu stehen, wie eine IMAS Studie zeigt. Demnach ist nur jeder zehnte junge Österreicher mit seiner Bildung nicht glücklich.

Wettkampf zwischen Youtube Star und Lehrer

Deshalb sollen positive Anreize für das Unipersonal geschaffen werden, sich pädagogisch weiterzuentwickeln. Unterrichtet wird schließlich längst nicht mehr nur im Hörsaal. So stehen die Lehrenden auch im ständigen Wettkampf mit dem Internet, sagt Meinungsforscher Paul Eiselsberg: „Es geht um Präsentation und interaktiven Unterricht. Bei einer Generation mit einer weit kürzeren Aufmerksamkeitsspanne als die der Generation vor ihr, müssen wir mit Youtube und anderen Channeln mithalten können. Es ist ein Wettkampf zwischen dem Youtube Star und dem Vortragenden.“

Laptop Internet Computer

ORF.at/Zita Klimek

„Es ist ein Wettkampf zwischen dem Youtube Star und dem Lehrer“

Digitalisierung als Unterrichtsfach

Aber nicht nur der Stil, sondern auch der Inhalt des Unterrichts müsse der Digitalisierung angepasst werden, fordert Bildungsreferent Thomas Stelzer (ÖVP): „Dass die Lehrenden auch verstehen, was bedeutet Digitalisierung inhaltlich, dass Programmiersprache keine Fremdsprache auf Dauer bleibt, sondern zu unseren Grundfertigkeit gehört" Das soll laut Stelzer entweder als Teil des Unterrichts oder als eigenes Fach gelehrt werden. "Deshalb findet dieses Thema jetzt auch in der Lehrerausbildung Platz. Auch die Pädagogen müssen bei der Digitalisierung fit sein.“

Denn ansonsten sieht es düster mit dem Wissensdurst der Jungen aus: Laut der IMAS Studie gaben nur 17 Prozent der unter 31-Jährigen an, dass ständiges Lernen und berufliche Weiterbildung ein Lebensziel sei.

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