Aufmerksame Nachbarin als Lebensretterin

Einer aufmerksamen Nachbarin verdankt ein 77-Jähriger aus Lambach (Bezirk Wels-Land) vermutlich sein Leben. Der Mann war in seiner Wohnung gestürzt und konnte nicht mehr aus eigener Kraft aufstehen.

Weil sie vier Tage lang nichts von ihrem Nachbarn gehört und gesehen hatte, schlug eine 47-jährige Frau aus Lambach Donnerstagabend Alarm.

Mit Notfallhammer Fenster eingeschlagen

Als die beiden Polizisten gegen 20.00 Uhr in der Badgasse eintrafen, sahen sie gemeinsam mit der Nachbarin beim Haus des 77-Jährigen nach dem Rechten. Mit einer Taschenlampe leuchteten sie durch das Fenster in das Wohnzimmer. Die Beamten nahmen einen Fuß wahr, eine Zehe hätte sich kurz bewegt. Weil die Haustür versperrt war, schlugen sie mit einem Notfallhammer das Fenster ein und stiegen in das Haus ein.

Eingeschlagenes Fenster

ORF

Die beiden Polizisten schlugen das Fenster mit einem Notfallhammer ein.

Der Pensionist lag neben dem Fenster am Boden, ein Sessel auf ihm, der Fernseher eingeschaltet. Das Zimmer sei unbeheizt, der Mann bereits stark unterkühlt gewesen. Laut den Polizisten war er ansprechbar, zitterte jedoch und machte einen verwirrten Eindruck. Sanitäter des Roten Kreuzes versorgten den Pensionisten und brachten ihn ins Klinikum nach Wels.

Notrufknöpfe empfohlen

Der Mann ist verwitwet und lebt alleine in dem alten Reihenhaus in Lambach. Für Menschen wie ihn empfehlen Rettungsorganisationen und andere Anbieter Notrufknöpfe oder auch Sturzmelder. Allein von dem Modell, das der Marktführer, das Rote Kreuz, anbietet, seien in Oberösterreich inzwischen mehr als 13.000 Stück im Einsatz. Per Knopfdruck kann die Notrufzentrale verständigt werden. Deren Mitarbeiter klären ab, ob tatsächlich ein Notfall vorliegt. Die Kosten belaufen sich laut Rotem Kreuz je nach Modell auf 20 oder 30 Euro pro Monat inklusive Gerät.

Feuerwehrleute haben das eingeschlagene Fenster mit Holzlatten von Innen gesichert. Weil die Polizeibeamten das Fenster eingeschlagen haben, um den Mann retten zu können, muss eine Anzeige gemacht und der Staatsanwaltschaft berichtet werden. Diese stellt das Verfahren dann jedoch ein, wenn das Einschreiten der Beamten gerechtfertigt war.

Mehrere Fälle in den letzten Tagen

Erst Anfang dieser Woche wurde ein 51-Jähriger aus seinem eiskalten Haus in St. Georgen an der Gusen (Bezirk Perg) befreit. Der Mann hatte die Heizung nicht aufgedreht und lag stark unterkühlt in seinem Bett. Dass Hilfe kam, verdankte er einem Bekannten, der ihn tagelang nicht gesehen hatte.

Am 4. Jänner rettete eine Nachbarin einen bettlägerigen Pensionisten aus Leonding (Bezirk Linz-Land). Der 70-Jährigen war aufgefallen, dass sich vor der Wohnungstür des Mannes die Tageszeitungen stapelten. Als der 64-Jährige weder die Tür öffnete noch ans Handy ging, obwohl die Frau es in der Wohnung läuten hörte, schlug sie Alarm.

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