„Studentenschwund“ an der Uni Linz
Außerdem hat es zuletzt einen Wirbel um Gebühren für Prüfungen gegeben, die gar nicht stattgefunden haben. 50 Euro Prüfungsgebühr hat die Uni Linz von jedem Studienbewerber kassiert, der sich vergangenes Jahr für die Aufnahmeprüfung in Sozialwirtschaft oder Wirtschaftswissenschaften angemeldet hat. So sind insgesamt über 25.000 Euro zusammengekommen, die die Uni zunächst offenbar einbehalten wollte, obwohl es die Prüfung gar nicht gab.
Aufnahmeprüfung wurde überflüssig
Die Aufnahmeprüfung fand nämlich gar nicht statt. Sie musste aus einem - für die Uni - wenig rühmlichen Grund abgesagt werden. Weil es deutlich weniger Bewerber als Studienplätze gab, wurde eine Aufnahmeprüfung überflüssig. Mittlerweile gibt die Uni den Studierenden ihre Fünfziger wieder zurück. Darauf hat man sich mit der Studierendenvertretung ÖH geeinigt.
Mehr als die Hälfte der Plätze unbesetzt
Die Zahlen zeigen das geringe Interesse an den Fächern. Im Fach Sozialwirtschaft sind nur 88 der 260 Studienplätze besetzt. In Wirtschaftswissenschaften sind es 424 von 800. Unterm Strich ist heuer mehr als die Hälfte der Plätze unbesetzt.
ORF
„Aufnahmeverfahren sehr früh angesetzt“
Helena Ziegler, die ÖH-Vorsitzende der Uni Linz: „Ich glaube, dass dies nicht am Interesse am Studium selbst liegt. Aber gerade das Aufnahmeverfahren für Sozial- und Wirtschaftswissenschaften ist zeitlich so früh angesetzt, dass der Maturant, der sich in dieser Zeit gerade auf die Matura vorbereitet, eben noch mit etwas Anderem beschäftigt ist.“
„Studien besser bewerben“
Bereits Ende März müssen sich Interessenten spätestens angemeldet haben, weil es eben eine Aufnahmeprüfung gibt, die aber bekanntlich überflüssig wurde. Bei anderen Studienrichtungen könne man sich später anmelden. Der Universitätsleitung ist das Problem des geringen Interesses bekannt, so Andreas Janko, Vizerektor der Uni Linz: „Es ist sicherlich unsere Aufgabe, unsere Studien noch besser zu bewerben, um mehr Studierende anzuziehen. Wir sind derzeit ein Regionalversorger. Offensichtlich ist der Bedarf in der Region an derartigen Studienplätzen nicht größer, diesen Bedarf erfüllen wir.“
Nicht mehr unter besten 400 Hochschulen der Welt
Andere Studienrichtungen seien besser ausgelastet, Vergleiche seien laut der Uni aber schwierig. Eines steht aber fest, im internationalen Vergleich ist die Uni Linz zuletzt abgestürzt und nicht mehr unter den besten 400 Hochschulen der Welt.