Erhebliche Lawinengefahr in den Bergen

Wer im freien Gelände unterwegs ist, muss derzeit besonders achtsam sein. Die Lawinengefahr wird als erheblich eingestuft, das ist Stufe drei auf der fünfteiligen Skala. Vor allem Tourengeher sollten das nicht unterschätzen.

Er hat lange auf sich warten lassen, aber jetzt türmt sich der Neuschnee in den Bergen. Mehr als 50 Zentimeter Neuschnee gab es in in den vergangenen 24 Stunden. Bis Freitag soll die Schneehöhe noch auf insgesamt einen Meter anwachsen. Damit gilt „erhebliche“ Lawinengefahr, es herrscht Gefahrenstufe drei. Schon ein einziger Skifahrer könne im Gelände ein Schneebrett auslösen, heißt es beim zuständigen Amt der Landesregierung.

„Wind ist Baumeister der Lawinen“

Heli Steinmaßl aus Windischgarsten, Lawinenreferent der Bergrettung, war Donnerstagfrüh bereits in den Bergen unterwegs. Vor allem die Windsituation sei spannend, sagt Steinmaßl. „Der Wind ist ja der Baumeister der Lawinen. Interessanterweise geht in den Bergen weniger Wind als in den Tälern.“ Etwa in Mooshöhe, im Nationalpark Kalkalpen, erreicht der Wind Spitzengeschwindkeiten von 105 km/h. Doch oben auf der Höss maximal 55 km/h, beschreibt Steinmaßl.

Skitouren hochalpin

ORF

Tourengeher sollten sich nicht in windabgewandten Hängen bewegen

Tourengeher sollten sich nicht in windabgewandten Hängen bewegen, sagte Steinmaßl. Freie Lagen ohne Wald seien bei der derzeit oft schlechten Sicht ebenfalls heikel und zu meiden, weil nicht zu erkennen sei, wie die Windrichtung und Schneeoberfläche aussieht, so Steinmaßl.

Bis zu minus 20 Grad

Und es bleibt eisig: Durch den Sturm haben sich umfangreiche labile Triebschneeablagerungen gebildet, die jederzeit losgetreten werden können. Erst am Freitag lässt der Wind etwas nach, dann dreht er auf Nord. Damit kommt aber dann die klirrende Kälte. Bis zu minus 20 Grad sollen es auf 2.000 Meter werden, bevor es am Sonntag voraussichtlich neuerlich zu schneien beginnt.

Winter,Probleme Straßenverkehr, Kobernaußen

foto-scharinger.at

Am Freitag herrscht sibirische Kälte in Oberösterreich

Im Tal ist am Donnerstagvormittag trotz teilweise spiegelglatter Fahrbahnen das Verkehrschaos ausgeblieben. Es kam zwar auf den winterlichen Fahrbahnen zu einigen Unfällen, jedoch großteils nur mit Blechschäden. Bei Zell am Moos (Bezirk Vöcklabruck) geriet ein Pkw ins Schleudern und prallte gegen ein entgegenkommendes Auto. Bei beiden Fahrzeugen wurden die linken Vorderräder ausgerissen, eine Lenkerin wurde leicht verletzt.

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