Immer mehr Störche überwintern in OÖ

Die ungewöhnlich milden Winter der vergangenen Jahre führen inzwischen auch im Tierreich zu Verhaltensänderungen. So verzichten immer mehr Störche auf den Flug nach Süden und überwintern in Oberösterreich.

Seit dem Jahr 1964, also seit inzwischen über 50 Jahren, nisten Störche in der Gemeinde Saxen (Bezirk Perg). Aber kamen die Störche in vergangenen Jahren erst im Frühling und verschwanden spätestens im Herbst wieder, hat ein männlicher Storch inzwischen beschlossen, den Flug nach Afrika zu verweigern.

Frühes Heimkommen

„Speziell wenn das Wetter schöner ist, taucht der Storch immer wieder auf“, erzählt der Pfarrer von Saxen, Konrad Streicher. Es sei davon auszugehen, dass er in diesem Jahr wieder komme, so Streicher. „Voriges Jahres ist der Storch auch bereits im Februar gekommen.“

Storch Störche Nest Niederwaldkirchen

ORF

Störche fühlen sich in milden Gefilden wohl (Sujetbild)

Experten beobachten diesen Trend seit Jahren mit Interesse. So sind im benachbarten Bayern in diesem Jahr mehr als 250 Störche geblieben und überwintern in Mitteleuropa.

Milde Temperaturen ideal

Für Oberösterreich gäbe es noch keine konkreten Zahlen, aber das Verhalten der Störche hierzulande sei ähnlich, so Josef Limberger vom Naturschutzbund Oberösterreich. „Die Temperaturen steigen, die Winter werden immer milder. Das sind für Störche ideale Bedingungen.“ So fällt es ihnen leichter, genug Nahrung zu finden.

Die Störche im Winter zu füttern sei möglich, aber nur in Absprache mit Experten zu empfehlen. Denn im Gegensatz zu manch anderen Vögeln fressen sie keine Körner aus dem Vogelhäuschen, sondern jagen Mäuse, Frösche oder andere Kleintiere.