Schneider: Registrierkassen bringen weniger

Die Registrierkassenpflicht bringe deutlich weniger als erhofft an Steuereinnahmen, so der Linzer Volkswirtschaftler Friedrich Schneider von der Johannes Kepler Uni. Statt der erwarteten 900 Mio. Euro rechnet Schneider mit maximal 120 Mio. an Mehreinnahmen.

In Ö1 Morgenjournal sprach Schneider von 80 bis 120 Millionen Euro, die der Finanzminister an Steuern aus der Registrierkassenpflicht erwarten könne. Grund dafür sei, dass die
flächendeckende Einführung und Inbetriebnahme vor allen Dingen der Registrierkassen gerade erst angelaufen ist. Bei etlichen gebe es noch Schwierigkeiten mit der Inbetriebnahme, auch mit dem Abgleich mit dem Finanzministerium, so Schneider im Gespräch mit ORF-Redakteur Paul Schiefer.

900 Millionen Euro an Einnahmen für Schneider „überhaupt nicht realistisch“

Registrierkassenpflicht seit Mai 2016

Seit Mai gilt die Registrierkassenpflicht für alle Unternehmen, die mehr als 15.000 Euro im Jahr umsetzen und die Hälfte davon in bar – das soll es schwieriger machen Steuern zu hinterziehen. Im Finanzministerium erhoffte man dadurch auch mehr Geld für die Staatskassen – eben 900 Millionen Euro im Jahr.

Finanzministerium: Keine Prognosen mehr

Aber selbst wenn diese Anlaufschwierigkeiten behoben sind und die Registrierkassen flächendeckend funktionieren, werde die Registrierkassenpflicht jährlich nur 250 bis 300 Millionen mehr bringen, glaubt Schneider. Im Finanzministerium selbst ist man inzwischen sehr vorsichtig geworden. Prognosen wollte man gegenüber dem ORF keine mehr abgeben.

Insgesamt sei heuer mehr aus der Mehrwertsteuer hereingekommen, als 2015 – den Anteil der Registrierkassen könne man aber nicht herauslesen, hieß es.

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