Fleischer klagen über Nachwuchsmangel

Vor Weihnachten herrscht bei den Fleischern Hochbetrieb. Doch das Geschäft laufe längst nicht mehr so, wie es sollte, klagen viele Fleischhauer. Wie bei den Bäckern werde es zudem immer schwieriger, Nachwuchs zu finden.

Insgesamt bilde das Weihnachtsgeschäft jedes Jahr den Höhepunkt im Fleischergeschäft, sagt Willibald Mandl, Fleischermeister und Bundesinnungsmeister der oberösterreichischen Lebensmittelgewerbe. Während des Jahres sei es schon etwas schwieriger.

„Schule und Matura sind dominant“

Ein großes Problem sei vor allem die Suche nach dem Nachwuchs, so Mandl: „Der Nachwuchs ist ein Problem, es hapert teilweise schon an der Übergabe an die Jugend. Lehrlinge gibt es nicht mehr so viele wie früher. Heute ist die Schule und die Matura schon sehr dominant, wobei natürlich die Matura auch für die Lehre wichtig sein kann. Dennoch gibt es immer weniger Lehrlinge.“

70 Lehrlinge in Oberösterreich - Tendenz fallend

In den rund 300 Fleischereibetrieben, die es in Oberösterreich noch gibt, werden derzeit etwa 70 Lehrlinge ausgebildet. Die Tendenz sei fallend, sagt Agrarlandesrat Max Hiegelsberger (ÖVP). Der Grund, warum viele Fleischereibetriebe schließen müssen, sei oft nicht das Geschäft, sondern der Nachwuchsmangel, so Hiegelsberger. Hinzu kommt, dass der Handel einen Großteil des Fleischverkaufs abdecke. Mit niedrigen Preisen und Fertigprodukten aus der Selbstbedienungstheke können traditionelle Fleischer nicht mithalten, so Mandl.

Ein Drittel des Umsatzes mit Bratwürsteln

Ein Drittel des Umsatzes im Dezember würde in oberösterreichischen Fleischereien übrigens der Verkauf von Bratwürsten ausmachen, die zu Weihnachten besonders beliebt seien.