Rosenkrieg immer öfter um Hund
Dass es in den Wochen nach den Weihnachtsfeiertagen zu knapp einem Drittel mehr Scheidungen kommt, liegt laut Anwälten vor allem daran, dass man während der Feiertage so viel Zeit miteinander verbracht hat. In Ehen mit Kindern entbrennt bei Scheidungen oft ein Streit um das Sorgerecht. In kinderlosen Ehen wird laut Anwälten manchmal genauso erbittert um das gemeinsame Haustier gekämpft - vor allem wenn es ein Hund ist.
ORF/Iris Hofmeister
Vierbeiner für viele Paare Kinderersatz
Denn für viele Paare sei der Vierbeiner ein Kinderersatz - gerade wenn es eben keine gemeinsamen Kinder gibt oder diese bereits ausgezogen sind, so die Scheidungsanwältin Lydia Lindner. Und dann liege es am Richter zu entscheiden: Zu wem kommt der Hund?
Das Gericht müsse alle Umstände in Zusammenhang mit dem Haustier prüfen, vom Kauf bis zu den Lebensumständen bei den künftig getrennt lebenden Partnern. Es gehe darum, dass die bestmögliche Unterbringung für das Tier gefunden werde. „Im schlimmsten Fall prüfen Sachverständige, wer künftig das bessere Herrli/Frauli ist.“
„Es gilt zu klären, wer gut für das Tier ist“, so Lindner
Bei Hunden wird es emotional
Dass solche emotionale Streitigkeiten eben in der Regel bei Hunden und nicht bei Katzen entbrennen, erklärte die Scheidungsanwältin mit dem Umstand, dass der Hund einen anderen Lebensablauf bringe - ein Hund muss etwa regelmäßig zum Äußerln geführt werden, man muss ihn anders umsorgen als eine Katze.
Lindner: „Katzen laufen eher mit“
Gerade in Zeiten, in denen Kinder in einer Ehe nicht mehr die Norm sind, komme es immer wieder zu solchen Rosenkriegen um den Hund, so Lindner.