Angst vor Vogelgrippe in Wildpark

Sorgen machen sich die Forscher in der Konrad Lorenz Forschungsstelle in Grünau im Almtal (Bezirk Gmunden) wegen der Vogelgrippe. Anfang Dezember wurde nur 20 Kilometer entfernt, in Gmunden, das erste tote Tier mit dem Grippevirus H5N8 gefunden.

Das tödliche Virus war am Traunsee bei einer toten Möwe entdeckt worden. Seither gilt für Geflügel in den Bezirken Braunau am Inn, Gmunden, Kirchdorf an der Krems und Vöcklabruck Stallpflicht für Nutzgeflügel. Nicht aber für die Graugänse und Waldrappe in der Konrad Lorenz Forschungsstation im Wildpark in Grünau im Almtal, obwohl diese im Bezirk Gmunden liegt - denn die Stallverpflichtung gilt nicht für Wildtiere.

Graugänse

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Kaum möglich: Graugänse einzusperren

Laut dem Leiter der Station, dem Verhaltensbiologen Kurt Kotrschal werde ein Teil der Vögel zwar in Volieren gehalten. Aber die Graugänse zu deren Schutz vor Ansteckung einzusperren, sei fast unmöglich. „Die Waldrappe könnten wir festsetzen, wenn es wirklich notwendig sein würde; das wäre aber weder für die Vögel noch für die Forschung gut.“

Hoffen auf Glück

Kotrschal hofft auch diesmal Glück zu haben. 2006 waren in Oberösterreich ebenfalls Vogelgrippe-Fälle aufgetreten. Damals kamen die Konrad-Lorenz-Vögel glimpflich davon. Grünau im Almtal liege nicht auf den Zugrouten von Vögeln, nennt Kotrschall als einen möglichen Grund dafür. Eine Impfung sei offenbar keine Lösung: „Veterinärmediziner sagen mir, dass die zwar den Ausbruch der Erkrankung bei dem geimpften Vogel verhindert wird, aber nicht die Übertragung“, die Maßnahme werde daher „nicht gerne gesehen“.

Die Graugänseschar in Grünau im Almtal gibt es nun bereits seit 40 Jahren. Die ersten Beobachtungen des Sozialverhaltens der Tiere hatte der Nobelpreisträger Konrad Lorenz begonnen. Vor rund 20 Jahren begann man - erfolgreich - damit, die seit 350 Jahren fast ausgestorbenen Waldrappe im Almtal wieder anzusiedeln. Zudem zählen auch Raben zu den „wissenschaftlichen Mitarbeitern“ der Einrichtung.

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