Fachkräftemangel: Abhilfe durch Asylwerber
Der Monat November gibt Anlass zur Hoffnung: Zum ersten Mal seit langem ist die Arbeitslosigkeit in Oberösterreich im Vergleich zum Vorjahr wieder gesunken. Zwar nur um 0,2 Prozentpunkte auf 5,7 Prozent, sagt Wirtschaftslandesrat Michael Strugl (ÖVP): „Auch wenn wir jetzt noch nicht einer nachhaltigen Trendwende sprechen können, es ist erstmals eine Entspannung.“
Jugendarbeitslosigkeit gesunken
Vor allem bei den unter 25-Jährigen sei die Zahl der Arbeitssuchenden zurückgegangen, Oberösterreich liege im Bundesländervergleich auf Platz eins bei der Jugendarbeitslosigkeit.
Für die kommenden Jahre rechnet der Wirtschaftslandesrat damit, dass auch die Arbeitslosenquote insgesamt sinken wird, nachdem sie seit 2011 konstant gewachsen ist.
Flüchtlinge besser in Arbeitsmarkt integrieren
Ein besonderes Augenmerk müsse in Zukunft den Flüchtlingen geschenkt werden. Gerhard Straßer, Landesgeschäftsführer des Arbeitsmarktservice, wünscht sich mehr Flexibilität bei der Vermittlung dieser Menschen, schon bevor sie einen Asylbescheid in Händen halten. „Dort wo man Schwierigkeiten hat zu besetzen, sollte es sofort möglich sein, die Asylwerber zu integrieren“, so Straßer. Vorrangig müsse die Qualifizierung dieser Menschen sein. Einerseits, um den erwarteten Fachkräftemangel abdecken zu können. Andererseits gehören ungelernte Kräfte schon jetzt zu jenen, die nur schwer vermittelbar seien.
FPÖ-Klubobmann Herwig Mahr kritisiert diesen Vorschlag hingegen als „verfehlt“. Sinnvoll sei eine frühe Integration erst ab einem positiven Asylbescheid. „Wir dürfen den Arbeitsmarkt nicht mit tausenden Asylwerbern überfordern“, so Mahr.
Bessere Integration am Land
Zur Entspannung beitragen könnte aus Sicht Straßers auch eine Residenzpflicht für Asylberechtigte. Also die Auflage, den Wohnsitz in einer bestimmten Region zu behalten. Denn in Oberösterreich leben schon rund 50 Prozent der Asylberechtigen im Raum Linz. Bessere Integrationsmöglichkeiten gebe es aber oft am Land.
Link:
- Arbeitslosigkeit rückgängig: Mehr offene Stellen (ooe.orf.at)