Streit um Schulsprengel zwischen Gemeinden

Immer wieder kommt es zwischen Gemeinden zu Streitereien wegen der Schulsprengel-Pflicht. Nach wie vor werden ja Schülern einer Schule zugeteilt. In Rosenau am Hengstpaß fordert der Bürgermeister die Aufhebung der Schulsprengel.

Rosenau ist nicht gleich Rosenau. Ein Graben teilt die Gemeinde und wird auch zum Graben zwischen zwei Gemeinden, denn er markiert die Schulsprengel-Grenze zwischen Rosenau und Windischgarsten. Eine Grenze, die seit Jahren immer wieder zu einem Tauziehen zwischen den Volksschulen führt.

Widerstand gegen Schulwahl

So können einige Rosenauer Eltern ihre Kinder gar nicht in die Volksschule Rosenau schicken, weil sie bereits im Schulsprengel von Windischgarsten wohnen. Manche Eltern bevorzugen aber die Volksschule in Rosenau, weil diese einen eigenen Gesundheitsschwerpunkt hat. Eine freie Schulwahl haben die Eltern aber nicht. Nur mit viel Aufwand könnten sie sich trotzdem durchsetzen. Das würde in Windischgarsten aber immer wieder verhindert werden, kritisiert der Bürgermeister aus Rosenau, Peter Auerbach: „Das heißt, dass Rosenauer Eltern immer wieder einen Antrag stellen, dass ihre Kinder in Rosenau in die Schule gehen können. Die Schule in die Windischgarsten stimmt dem aber oft nicht zu. Dann muss ich mich mit dem Bürgermeister aus Windischgarsten einigen.“

Falls sich die beiden Bürgermeister aber nicht einig werden, bleibe nichts anderes übrig, dass das Kind nicht in Rosenau in die Schule gehen dürfe. „Dann muss es in Windischgarsten eingeschult werden, aber wir müssen trotzdem den Schulerhaltungsbeitrag zahlen.“ Zwei bis drei Mal im Jahr käme es zu Streitereien wegen solcher Schulwechsel, so Auerbach.

Kampf um jeden Schüler

Gerade in kleinen Gemeinden werde um jeden Schüler gekämpft. Deshalb kontert der Bürgermeister von Windischgarsten, Norbert Vögerl, die Rosenauer würden in fremden Gewässern fischen: „Natürlich sind die schwindenden Schülerzahlen heute ein Problem. Diese verlassen Gemeinden und Volksschulen, über ihre Sprengelgrenzen hinaus, Schüler in die Schule zu holen. Da muss man den Standort Windischgarsten verstehen, dass wir uns bemühen, unsere Schüler zu behalten.“

„Aufhebung der Schulsprengel“

Der bürokratische Aufwand für Eltern, die den Schulsprengel wechseln wollen ist enorm: Insgesamt vier Unterschriften sind nötig, sowohl die der beiden Direktoren als auch die der beiden Bürgermeister. Außerdem braucht es noch die Zustimmung der Schulbehörde. Um künftige Konflikte zu meiden, fordert der Rosenauer Bürgermeister dringend die Aufhebung der Schulbezirke.