Debatte über Qualitätskontrolle Linzer Spitäler

In dieser Woche sind mehrere Fälle von möglicherweise nicht korrekter Behandlung in Linzer Spitälern bekannt geworden. Das hat jetzt zu einer Diskussion über die Qualitätskontrollen geführt. Das Gesundheitsservice der Stadt will ab sofort prüfen, hieß es.

Priorität habe bei der städtischen Prüfung der Fall der 36-jährigen Mühlviertlerin, hieß es. Die Behörden sollen erheben, wer versagt oder was genau zum Tod der Frau geführt hat. Die Patientin war trotz Kopfschmerzen vom Krankenhaus der Barmherzigen Brüder nach Hause geschickt worden. Kurz Zeit später starb sie an einer Hirnblutung.

Zwei Schienen geprüft

Das Linzer Gesundheitsamt prüfe zwei Schienen, Vizebürgermeister Detlef Wimmer (FPÖ) – einmal die Rahmenbedingungen und dann auch das Verhalten. „Alle Vorwürfe müssen lückenlos geprüft werden“, so Wimmer, der aber gleichzeitig vor einer Vorverurteilung des medizinischen Personals warnte.

Erhebung: Vorfälle in anderen Linzer Spitälern?

Nach dem Tod der 36-jährigen Frau ermittelt auch die Staatsanwaltschaft Linz. Das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder, das die Frau nach Hause geschickt hatte, hat eine Anlaufstelle für Patienten eingerichtet, die Fragen zu früheren Behandlungen haben. Das Spital betonte aber auch, dass „aus Sicht des Krankenhauses kein schuldhaftes Verhalten“ vorliege. Aufgrund von Medienberichten will man erheben, ob es noch mehr Vorfälle in Linzer Krankenhäusern gegeben habe.

Für die Patientenanwaltschaft sei jetzt Aufgabe, Abläufe und Vorschriften unter die Lupe zu nehmen, aber auch die Kommunikation zwischen den Krankenhäusern, so Bundespatientenanwalt Gerald Bachinger. Fehlende Information unter den Medizinern sei laut Bachinger oft auch die Ursache für Diagnosefehler. Die Patientenanwälte sähen einen Bedarf, wo vieles nachgeschult, und das Verständnis dafür geschärft werden müsse.