Schließungswelle bei Biogasanlagen befürchtet

13 Jahre haben die oö. Biogasanlagenbetreiber für ihren Strom den höheren Ökostromtarif bekommen. Jetzt laufen die Tarifverträge dazu aus. Ohne Verlängerung drohe laut Landwirtschaftskammer eine Schließungswelle.

Die 52 Biogasanlagen werden von etwa 100 Landwirten betrieben. Ihre Zukunft ist alles andere als rosig, so der Bioenergiereferent bei der Landwirtschaftskammer, Gerhard Uttenthaller. Aus momentaner Sicht sei zu befürchten, dass nur noch zehn Biogasanlagen übrig bleiben könnten. Nach dem Auslaufen der Tarifverträge würden die Betreiber viel Geld verlieren.

Ohne Subvention nicht wirtschaftlich

Derzeit erhalten sie für die Einspeisung ins Stromnetz einen Ökostromtarif, der fünfmal höher als der Marktwert sei. Jetzt geht die Laufzeit dieser Verträge zu Ende. Ohne Subvention seien die Biogasanlagen nicht länger wirtschaftlich zu führen, so Uttentaller. Denn entgegen der ursprünglichen Annahmen sei es in den vergangenen 13 Jahren nicht gelungen, zum Marktpreis zu produzieren.

Nach dem Klimaabkommen von Paris schließe man damit Anlagen, „die eigentlich technisch noch gut dastehen und große Investitionen noch viele Jahre produzieren könnten“. Die betroffenen Anlagen könnten nur durch eine Verlängerung der Ökostromtarife gerettet werden, so Uttenthaller.

Novelle zum Ökostromgesetz im Spätherbst

Wie es weitergehen soll ist noch unklar. Seit etwa eineinhalb Jahren laufen im Wirtschaftsministerium Verhandlungen zur Ökostromstützung. Für Klarheit soll eine Novelle zum Ökostromgesetz sorgen, die für den Spätherbst angekündigt wurde.

Nicht alle sprechen sich für eine Verlängerung des Ökostromtarifes für Biogasanlagen aus. Kritiker, etwa Ökonomen und Energieexperten der Arbeiterkammer, sehen darin eine unwirtschaftliche Stromerzeugung, die durch Subventionen künstlich am Leben erhalten und vom Stromverbraucher bezahlt werde.

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