Alte Linzer Synagoge virtuell erlebbar

Im Deep Space des Linzer Ars Electronica Centers (AEC) kann man künftig einen virtuellen Rundgang durch die alte Synagoge machen. Der Bau war in der Pogromnacht im November 1938 zerstört worden.

In den späten 1960er-Jahren ließ die jüdische Gemeinde an dem Standort eine neue Synagoge errichten. Am Dienstag wurde der virtuelle Rundgang präsentiert.

Alte Synagoge Linz AEC virtueller Rundgang

Rene Mathe

Synagoge für Diplomarbeit rekonstruiert

Seit 1998 werden zerstörte Synagogen an der TU Wien mit einem computergestützten Verfahren aufgearbeitet. Mittlerweile wurden 50 Sakralbauten interaktiv erfahrbar gemacht. Die Linzer Synagoge wurde von Rene Mathe im Rahmen seiner Diplomarbeit rekonstruiert. An dem Projekt war auch das Jüdische Museum Wien beteiligt.

Weil das NS-Regime sehr nachhaltig versucht hat, jüdisches Kulturgut aus der Geschichte zu tilgen, musste er zu Beginn seiner Recherchen unzählige Archive durchforsten und Puzzlesteinchen zusammentagen, bis schließlich eine detailgetreue und fotorealistische Nachbildung möglich war.

Ein kurzer Blick in die Visualisierung

Der virtuelle Rundgang - detailgetreu und fotorealistisch.

Rundgang über die Emporen möglich

Das Ars Electronica Futurelab erstellte aufbauend auf Mathes Arbeit eine 3D-Visualisierung, die im Deep Space 8K einen virtuellen Rundgang durch die alte Synagoge möglich macht. Der Besucher kann den Sakralbau durch den Haupteingang an der Bethlehemstraße betreten, die Atmosphäre des Raums auf sich wirken lassen und sich bei einem Rundgang über die Emporen sogar noch eine weitere Perspektive erschließen.

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