Bürgerinitiative gegen Parkhaus in Braunau

Ein geplantes Parkhaus in Braunau am Inn sorgt weiter für Diskussionen. Weil ein Park dafür geopfert werden müsste, herrscht im Gemeinderat Uneinigkeit. Nun hat sich auch eine Bürgerinitiative gegründet, die die Pläne bekämpft.

Rund 1.300 Parkplätze gibt es in der Braunauer Innenstadt. Das sei aber noch längst nicht genug, ist man sich in der Gemeinde grundsätzlich einig. Besonders in der Gegend des Krankenhauses herrsche schon lange akuter Parkplatzmangel. Um für die Mitarbeiter und die Besucher des Krankenhauses mehr Parkmöglichkeiten zu schaffen, soll der Stadtpark für ein Parkhaus weichen.

Ablehnung bei Grüne und FPÖ

Viel würde das nicht bringen, meinte Manuel Parfant (Grüne). Schließlich würden nur 35 der insgesamt 219 geplanten Parkplätze für die Mitarbeiter geschaffen werden. Dafür den Stadtpark zu opfern, wäre für die Lebensqualität in der Stadt fatal, so Parfant. Der Bedarf an Besucherparkplätzen sei da, und erst kürzlich wurde auch ein Parkplatz in der Nähe des Krankenhauses auf 500 Plätze erweitert.

Auch die Braunauer FPÖ ist gegen das Parkhaus. Es würde architektonisch nicht in die Altstadt passen, so Vizebürgermeister Christian Schilcher. Grundsätzlich positiv sieht die SPÖ den Bau eines Parkhauses. Wenn sich dadurch die Situation für das Krankenhaus verbessere und sich das Gebäude in die Struktur der Stadt eingliedern lasse, werde man auf jeden Fall dafür stimmen, so Fraktionsobmann Max Angermeier.

Bürgerinitiative: Zu weit weg

Inzwischen wurde auch eine Bürgerinitiative mit dem Namen „Lebenswertes Braunau“ gegründet, die sich gegen die Errichtung des Parkhauses ausspricht, so die Initiatorin Rotraud Steiger. Hauptgründe dafür seien zu einem, dass der Park für die Anrainer Lebensqualität bedeute. Zum anderen würden Parkplätze kaum genutzt werden, weil sie zu weit vom Stadtzentrum entfernt wären, so Steiger.

Außerdem sei der Park ein Geschenk eines ehemaligen Bürgermeisters und im Laufe der Jahre schon mehrmals verkleinert worden. 1.000 Bürger hätten laut Steiger bereits gegen das Parkhaus unterschrieben.

Bürgermeister: Andere Standorte möglich

Nicht festlegen wollte sich bis jetzt der Braunauer Bürgermeister Johannes Waidbacher (ÖVP). Er wolle zuerst die Ergebnisse der Ausschüsse abwarten und dann erst entscheiden. Bereits im August sagte Waidbacher, sollte das Parkhaus am Brunnerpark abgelehnt werden, gebe es auch andere Standortmöglichkeiten für die dringend benötigten Parkplätze.

Ab nächster Woche soll der Bau des Parkhauses im Finanz- und Gemeindeausschuss behandelt werden. Frühestens Mitte Dezember wird sich der Braunauer Gemeinderat mit der Causa auseinandersetzen.

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