125 Jobs in Steyrermühl gestrichen

In der Papierfabrik Steyrermühl (Bezirk Gmunden) gehen 125 Arbeitsplätze verloren. Grund für die Streichungen durch die finnische Konzernmutter UPM-Kymmene ist die rückläufige Nachfrage bei Papier.

Aktuell beschäftigt das Werk in Oberösterreich 400 Mitarbeiter. Im November sollen Verhandlungen mit den Mitarbeitern und den Arbeitnehmervertretern aufgenommen werden.

Dauerhafte Kapazitätsreduzierung

Der Konzern UPM plant nach eigenen Angaben die dauerhafte Kapazitätsreduzierung bei grafischen Papieren in Europa um 305.000 Tonnen pro Jahr. Konkret soll die Papiermaschine SC-PM 3 in Steyrermühl auf Dauer geschlossen werden. Sie sei „wegen ihrer Dimension, ihres technischen Alters und des geringen Einsparpotenzials die am wenigsten wettbewerbsfähige SC-Papiermaschine innerhalb von UPM“.

Entscheidung für Betriebsrat „überraschend“

Für den Betriebsratsvorsitzenden Stefan Tryböck kam die Entscheidung völlig überraschend, die Mitarbeiter würden sich „in Schockstarre“ befinden, wie er gegenüber dem ORF Oberösterreich sagte: „Uns wurde vom Konzern mitgeteilt, dass es unsere PM3 in Steyrermühl und die Kollegen in Augsburg trifft und der Plan sei, dass beide Maschinen mit erstem Quartal 2017 stillgelegt sind.“

Verhandlungen mit Betriebsrat starten

Die Unternehmensleitung werde umgehend Verhandlungen über ein Sozialpaket mit dem Betriebsrat starten, kündigte der Geschäftsführer des Werkes in Steyrermühl, Ernst Spitzbart, auf APA-Anfrage an. Ein erstes Vorgespräch habe es bereits gegeben. Ziel sei, den Personalabbau so sozial verträglich wie möglich zu machen.

Ein Weg zur Reduktion der Mitarbeiterzahl werde der natürliche Abgang sein. Das betreffe 25 bis 30 Prozent der ins Auge gefassten 125 Planarbeitsstellen. Auf die Frage, ob es denn in der Belegschaft so viele ältere Mitarbeiter gebe, erklärte Spitzbart: „Ja, wir sind in einem Generationswechsel.“ Er zeigte sich optimistisch, dass alle, die im Werk arbeitslos werden, in den großen Betrieben, die sich in der Umgebung von Steyrermühl befinden, unterkommen. Auch mit dem AMS habe es dazu schon ein Gespräch gegeben.

Produktion wird fortgesetzt

Mit den geplanten Maßnahmen sichere man eine effiziente Verwendung der verbleibenden fünf SC-Papiermaschinen ab. In den Werken Augsburg und Steyrermühl werde die Papierproduktion auf den noch verbleibenden und wettbewerbsfähigen Maschinen fortgesetzt, heißt es in einer Aussendung.

UPM Steyrermühl verfügt aktuell über eine Kapazität von 485.000 Jahrestonnen. Der UPM-Konzern setzt mit 19.600 Mitarbeitern zehn Milliarden Euro um.

Keine besseren Aussichten

Wie in den anderen Bereichen der grafischen Papierherstellung sei während der letzten Jahre auch die Nachfrage nach SC-Papieren - ungestrichene, holzhaltige „super-calendered“ Papiere - zurückgegangen, so Winfried Schaur, Executive Vice President von UPM Paper ENA: „Es wird erwartet, dass sich dieser Rückgang fortsetzt.“

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