Ehemaliger IKG-Präsident Wozasek verstorben

Der frühere Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Linz, George Wozasek, ist tot. Er starb bereits vergangene Woche im 92. Lebensjahr. Wozasek stand der jüdischen Gemeinde in Linz 33 Jahre als Präsident vor.

George Wozasek wurde im Juni 1925 in Wien geboren. Aufgewachsen in Amstetten, musste er als 13-Jähriger mit einem Kindertransport vor den Nationalsozialisten flüchten. Über Paris führte ihn der Weg ins Exil nach New York. In den USA diente Wozasek in der Armee und schloss nach dem Krieg ein technisches Studium an der Universität von Columbia ab. Obwohl er mehrere lukrative Jobangebote in den USA hatte, kehrte Wozasek 1951 nach Österreich zurück.

Maßgeblich an Wiederaufbau der Synagoge beteiligt

Er kümmerte sich hier um einen Anteil an der Papierfabrik in Traun, der seiner Familie gehörte. Auch der Sport war verbindend. Wozaseks amerikanische Ehefrau wurde etwa oberösterreichische Tennismeisterin. Beruflich machte George Wozasek den Aufstieg zum Generaldirektor der Neusiedler Papierfabrik. Für die Israelitische Kultusgemeinde Linz engagierte er sich schon früh. In den 1960er Jahren war er maßgeblich am Wiederaufbau der Linzer Synagoge beteiligt, die 1938 in der Pogromnacht von den Nationalsozialisten niedergebrannt worden war.

„Klug und umsichtig“

1969 wurde Wozasek Vizepräsident der IKG Linz. 1980 übernahm er das Amt des Präsidenten, das er 33 Jahre lang ausüben sollte. Weggefährten beschreiben ihn als klug und umsichtig. Und offensichtlich hat sich der Heimkehrer hier in Oberösterreich auch immer wohl gefühlt. Denn sonst wäre er nicht geblieben, so Wozasek in einem Interview mit der jüdischen Kulturzeitschrift David. Er hinterlässt seine Lebensgefährtin und drei erwachsene Kinder.