Winterdepression wegen fehlenden Tageslichts

Mit November, der oft tristes Wetter mit sich bringt, kommt bei vielen Menschen eine saisonale Depression. Sowohl Gene als auch das mangelnde Tageslicht können die Depression auslösen, vermuten Mediziner.

Wenn der Sommer geht, kommt für viele Niedergeschlagenheit. Herbst-Winter-Depression oder saisonale Depression nennen das Ärzte. Allen voran mangelt es Betroffenen an Tageslicht, sagt Johanna Winkler, Fachärztin für Psychiatrie und Neurologie am Kepler-Uni-Klinikum.

Unterschiede zur klassischen Depression

Schuld ist laut Winkler der Melatonin- und Vitamin D-Mangel, der entsteht, wenn weniger Sonnenlicht die Haut trifft. Melatonin ist zuständig für den Tag-Nacht-Rhythmus. Tageslicht lässt ihn sinken, bleibt er aber auch untertags hoch, ist man müde. Die Herbst-Winter-Depression unterscheidet sich von einer klassischen Depression, so Winkler. „Bei der Winterdepression spürt man vor allem ein verstärktes Schlafbedürfnis, einen Antriebsmangel und Heißhunger." Umgekehrt bei der klassischen Depression: „Hier leiden Betroffene meist unter Schlafstörungen und Appetitlosigkeit“, sagt Winkler.

Frau traurig

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Mit dem mangelnden Sonnenlicht kommt für viele die Winterdepression

Lichttherapie und Bewegung

Was kann das Wohlbefinden steigern? Bewegung, sagt Winkler, und zwar nicht nur bei Sonnenschein, sondern auch an trüben Tagen - auch wenn das Überwindung kostet. Gute Erfahrungen mache man auch mit Lichttherapie, so Winkler. Dabei werden Patienten ambulant mit künstlichem Licht bestrahlt, das jenem der Sonne ähnelt. Besserung bringe das oft schon nach wenigen Tagen.