Weltspartag mit Zinsen im Rekordtief

Wegen der niedrigen Zinsen gibt es am Weltspartag kaum Grund zur Freude. Vor allem beim noch immer besonders beliebten Sparbuch sind die Zinsen im Rekordtief. Risikoreichere Veranlagungen scheuen die meisten Sparer.

Der Weg in die Bank ist Ende Oktober für viele ein fixer Termin im Kalender. Die Geschenke und Aktionen zum Weltspartag sind meist die gleichen wie schon vor vielen Jahren - anders ist die Situation bei den Zinsen, die nach und nach immer weiter in den Keller rutschen.

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Wie die Österreicher sparen

610 Milliarden Euro haben die Österreicher auf der hohen Kante. Diebeliebteste Anlageform ist und bleibt auf absehbare Zeit das Sparbuch.

Für mehr als zwei Drittel ist laut einer Erste-Bank-Studie das Sparen ziemlich oder sogar sehr wichtig. Der monatliche Sparbetrag ist in den vergangenen Jahren laufend auf durchschnittlich 216 Euro pro Monat angestiegen. Die beliebteste Anlageform ist und bleibt das Sparbuch. Selbst bei langfristigen Bindungen steigt der Zinssatz bei Sparbüchern oft nicht über ein Prozent.

Inflation vernichtet Zinsertrag

Eine fiktive Berechnung der Ideenschmiede Agenda Austria macht die Auswirkungen der Niedrigzinsen deutlich. Sie zeigt das Beispiel eines Sparers, der im vergangenen Jahr 5.000 Euro auf ein kurzfristig gebundenes Sparbuch gelegt hat. Wären die Zinsen so hoch wie um das Jahr 2000, würden aus den 5.000 Euro nach 20 Jahren und nach Abzug der Inflation 6.557 Euro. Bei einem Zinssatz wie vor Beginn der Finanzkrise erhielte der Sparer immerhin noch 5.734 Euro. Bleiben die Zinsen so niedrig wie jetzt, bleiben nach 20 Jahren von den 5.000 eingezahlten Euro unter Berücksichtigung der Inflation nur 4.286 Euro. Die Banken raten daher seit Jahren, andere Anlageformen als das Sparbuch zu wählen.