Krankenpfleger vor Gericht

In Ried steht am Dienstag ein Krankenpfleger vor Gericht, der eine betagte Dame um 182.000 Euro gebracht haben soll. Er soll von der demenzkranken 88-Jährigen ermächtigt worden sein, Geld von ihrem Konto zu beheben.

Das tat der Pfleger laut Anklage auch. Einem Bankmitarbeiter kam dies verdächtig vor, er brachte die Sache ins Rollen. Ihm drohen bis zu drei Jahre Haft.

„Konto immer wieder geplündert“

Der Krankenpfleger hat in einem Seniorenheim im Bezirk Braunau gearbeitet. Eine Bewohnerin setzte offenbar so großes Vertrauen in den Mann, dass er für ihr Konto die Zeichnungsberechtigung bekam. Doch dieses Vertrauen dürfte der 42-Jährige ausgenützt haben, denn er soll das Konto der an Demenz erkranken Frau immer wieder geplündert haben, so der Vorwurf der Staatsanwaltschaft Ried.

Frau hat keine Angehörigen mehr

Zwischen dem Sommer 2013 und dem Februar 2016 soll er 182.000 Euro abgehoben haben. Da die 88-Jährige keine Angehörigen mehr hat, dürfte er sich sicher gefühlt haben. Doch ein aufmerksamer Bankmitarbeiter wunderte sich darüber, dass von dem Konto der Frau innerhalb weniger Jahre so viel Geld abgehoben wurde. Er setzte sich mit der Leiterin des Seniorenwohnheimes in Kontakt, und so kam man dem Krankenpfleger auf die Spur.

„Habe Geld der Frau gebracht“

Er räumte ein, das Geld abgehoben zu haben. Das Geld habe er aber nicht behalten, sondern der 88-Jährigen gebracht. Was diese mit dem Geld gemacht habe, wisse er nicht. Am Dienstag muss sich der Mann wegen des Verdachtes der Veruntreuung vor Gericht verantworten. Im Falle einer Verurteilung drohen ihm bis zu drei Jahre Haft. Ob am Dienstag ein Urteil ergeht, könne derzeit nicht gesagt werden.