Ärger über Hochzeitsschießen

Das Hochzeitsschießen weckt nicht nur Braut und Bräutigam, sondern oft auch ganze Gemeinden. Anrainer sind immer weniger bereit, dies hinzunehmen. Im Bezirk Vöcklabruck haben die Behörden inzwischen eine Checkliste für Hochzeitsschützen herausgegeben.

Auch im Salzkammergut und Attergau gehört die Tradition des Hochzeitsschießens für viele dazu. Bei der Vöcklabrucker Polizei beschweren sich immer wieder Menschen über diesen Lärm. Neben Anrainern ärgern sich auch Urlauber, dass sie durch das laute Knallen um ihren Schlaf und ihre Erholung gebracht werden.

Checkliste soll Veranstalter informieren

Da der Ärger über das Hochzeitsschießen in den letzten Jahren im Bezirk Vöcklabruck überhandgenommen hat, hat man bei der Bezirkshauptmannschaft reagiert, wie Johannes Beer, Leiter der dortigen Sicherheitsabteilung, sagt: „Man hat das jetzt versucht, in den Griff zu bekommen, indem man mit den Gemeinden gemeinsam eine Checkliste erarbeitet hat, mit denen die Bürger, die so etwas zu tun beabsichtigen, informiert werden sollen.“

Schießen im Siedlungsgebiet verboten

Was viele nicht wissen und worüber das Merkblatt ebenso aufklärt: Es ist verboten, im Siedlungsgebiet zu schießen. Es darf auch nicht ununterbrochen geknallt werden. Nach maximal drei Schüssen muss für eine halbe Stunde Ruhe einkehren. Denn gerade für Babys und Kleinkinder, ältere Menschen sowie Tiere sind die teils ohrenbetäubenden Schüsse durch Gas- oder Pulverladung eine Belastung, so Beer: „Nach dem oberösterreichischen Polizeistrafgesetz handelt es sich dabei womöglich um eine ungebührliche Lärmerregung, die dann vermieden werden kann, wenn der Veranstalter dieses Hochzeitschießens die Nachbarn informiert und um Zustimmung bittet.“

Anzeigen drohen

Wenn die Vorgaben der BH nicht eingehalten werden, kann es zu Anzeigen wegen Lärmerregung und, etwa nach einem Knalltrauma, sogar wegen Körperverletzung kommen. Im Falle einer Verwaltungsübertretung drohen eine Geldstrafe von bis zu 3.000 Euro und eine Freiheitsstrafe bis zu drei Wochen. Im Bezirk Vöcklabruck hat die Herausgabe des Merkblattes bereits gegriffen. Die Anzeigen sind deutlich weniger geworden.