Stift Schlägl: Gottfried Frieberger verstorben

Die Musikwelt trauert: Nach langer Krankheit ist am Sonntag im Stift Schlägl der Prämonstratenser-Chorherr, Komponist, Organist, Dirigent, Musikschuldirektor, Musikwissenschaftler Rupert Gottfried Frieberger gestorben.

Rupert Gottfried Frieberger hinterlässt in Oberösterreich zahlreiche Spuren: Als Organist setzte er zahlreiche Impulse in Hinblick auf Restaurierungen oder Neubauten von Orgeln, zuletzt im Vorjahr in der Klosterkirche Pulgarn.

Vielfältige Impulse gesetzt

Mit dem klosterzugehörigen Musikzentrum St. Norbert in Schlägl sorgte Frieberger für viele kulturelle Impulse im Bezirk Rohrbach, ebenso als Direktor der dortigen Landesmusikschule. Als Cantor und Stiftskapellmeister feierte Frieberger heuer das 25-jährige Bestehen der von ihm gegründeten Cantoria Plagensis, er selbst feierte im März seinen 65. Geburtstag.

Gottfried Frieberger

Foto Mathe, Rohrbach

Der 65-jährige Komponist Rupert Gottfried Frieberger, der als Prämonstratenser-Chorherr im Stift Schlägl im Mühlviertel wirkte, ist am Sonntag verstorben.

Seit 1969 gehörte der 1951 in Linz geborene Musiker dem Orden der Prämonstratenser-Chorherren an. Als Organist galt er als einer der besten Improvisatoren. Um diese Kunst zu fördern, rief er auch einen Wettbewerb in Schlägl ins Leben, dem er vor wenigen Tagen noch als Juror beiwohnte.

Musikalisches Vermächtnis auf 60 CDs

Als Komponist hinterlässt Frieberger ein umfangreiches Schaffen vor allem von geistlichen Werken. Sein musikalisches Wirken ist auf mehr als 60 CDs festgehalten. Als Wissenschaftler lehrte Frieberger an den Universitäten in Wien und Salzburg.

Sein letztes Vorwort zu den Schlägler Konzerten zeigt Frieberger am Grab von Johann Sebastian Bach. Als Vermächtnis äußert Frieberger darin den Wunsch, jenes Motto weiterzugeben, das wie bei Bach am Ende vieler seiner eigenen Kompositionen steht: „Soli Deo Gloria“ - „Dem höchsten Gott allein zu Ehren“.

Pühringer: „Ein großer Verlust“

Oberösterreichs Landeshauptmann Josef Pühringer (ÖVP) würdigte den Verstorbenen, der „als Wissenschafter, Komponist, Musiker, Dirigent, Publizist in vielfältiger Weise das Musikleben des Landes Oberösterreich geprägt“ habe. Sein Tod sei „ein großer Verlust“. Frieberger sei es auch zu verdanken, dass zahlreiche historisch wertvolle Orgeln restauriert und erhalten geblieben sind, so zum Beispiel jene in der Minoritenkirche in Linz. „Im Klang dieser Instrumente, die ihm stets besonders am Herzen gelegen sind, wird die Erinnerung an ihn lebendig bleiben“, so der Landeshauptmann weiter.

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