Wilfried Steiner mit Floriana ausgezeichnet
Bereits zum zwölften Mal wurde die Floriana im Gartensaal des Stiftes St. Florian vergeben. Bei dem Preis, der alle zwei Jahre ausgelobt wird, waren Beiträge zum Thema Schönheit gefragt. Von den insgesamt 220 Einreichungen bewertete die Jury jene von Wilfried Steiner als die Beste.
FLORIANA
„Die Schönheit lässt sich nur an ihren Brüchen erkennen. Der Tod des Vaters setzt die Geschichte des Adrian Rauch in Bewegung. Er verlässt seine geregelten Bahnen, um den Blick ins All zu richten. Seine Leidenschaft führt ihn von universaler Wahrheit auf dem Boden der Wirklichkeit, in knallharter Verdichtung. - Und das in einer sorgfältigen, aufmerksamen und klugen Sprache“, so die Begründung der Jury für Steiners Arbeit. Der 56-jährige studierte Philosoph ist seit 1999 Künstlerischer Leiter des Posthofs in Linz.
Drei Oberösterreicher im Finale
Die Floriana, die seit 1993 ausgetragen wird, gilt als hoch dotiert: 7.000 Euro gibt es für den ersten, 3.500 Euro für den zweiten und 2.000 Euro für den dritten Platz. Unter den neun Finalisten waren drei oberösterreichische Autoren dabei: Wilfried Steiner und die beiden jungen Linzer Autoren Cathrin Stadler und Stephan Roiss.
FLORIANA
Auch Förderpreis nach OÖ
Roiss wurde mit dem Förderpreis der Oberösterreichischen Versicherung und 1.500 Euro ausgezeichnet. „Dunkelgrauer Zorn entlädt sich in klar geführter Sprache, findet seinen Ausdruck in einem ‚ersten tapferen Brief an die Welt‘“, so die Jury, die den 33-Jährigen dafür mit dem vierten Platz belohnte.
Der zweite Platz ging an die in Zagreb geborene Anna Baar, die in Klagenfurt lebt, der dritte Platz an Didi Drobna. Die gebürtige Slowakin lebt in Wien.
Elite der Buchpreise
Die Floriana zählt neben dem „Bachmann-Preis“ in Klagenfurt und den „Rauriser Literaturtagen“ in Salzburg zu den ganz großen österreichischen Literaturpreisen. Gert Jonke war der erste Österreicher, der ihn 1993 gewann, ihm folgten unter anderem Franzobel (1998), Richard Obermayr (2006), Robert Prosser (2010) und Karin Peschka (2014). Peschka war auch heuer in der Jury, gemeinsam mit Thomas Baum, Lydia Mischkulnig, Ingeborg Sperl und Anton Thuswaldner.