Linzer Theaterrenovierung verzögert sich

Um rund zwei Monate verzögert sich die Wiedereröffnung des Linzer Schauspielhauses. Der Grund sind Probleme bei der Renovierung, die bis zu 1,2 Millionen Euro kosten können. Zwei Premieren sind von der Verschiebung betroffen.

„Wer viel Geld hat und ist dumm, nimmt ein altes Haus und baut es um“, bemühte Finanz- und Kulturreferent Landeshauptmann Josef Pühringer (ÖVP) in einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz am Donnerstag eine alte Häuselbauerweisheit. Das Schauspielhaus ist seit April geschlossen, weil das gut 200 Jahre alte Gebäude saniert wird. Bis Jahresende sollten die Arbeiten fertig sein, am 6. Jänner wäre die erste Premiere geplant gewesen.

Überraschungen bei der Renovierung

Im Zuge der Renovierung haben die Bauarbeiter aber viel Unerwartetes zutage gefördert, etwa einen mit altem Bauschutt verfüllten Zwischenraum, eine Betondecke unter dem Dachstuhl und sich allzu sehr biegende tragende Balken. Zudem war eine Umplanung nötig, weil die Kältemaschinen zu laut sind und vom Dach in den Keller verlegt werden müssen.

Linzer Schauspielhaus

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Die Renovierung des Hauses könnte bis zu 1,2 Millionen Euro mehr kosten

Alles in allem werden die mit ursprünglich acht Millionen Euro veranschlagten Kosten um fünf bis 15 Prozent - also 400.000 bis 1,2 Millionen Euro - steigen, das sei bei einem Altbau „halbwegs im Rahmen“, so Pühringer. Die Arbeiten werden sechs bis zehn Wochen mehr als vorgesehen in Anspruch nehmen.

„Der Sturm“ wird verschoben

Die für 6. Jänner geplante Eröffnungspremiere, „Der Sturm“ von William Shakespeare, wird verschoben. Ein Ersatzdatum steht noch nicht fest, sagte der kaufmännische Leiter der Theater- und Orchester GmbH, Uwe Schmitz-Gielsdorf.

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Die Premiere von „Das Goldene Vlies“ von Franz Grillparzer am 18. Februar findet statt, allerdings in den Kammerspielen. Diese zweite Sprechtheaterspielstätte wird zumindest vorerst weniger Schließtage haben, um den Ausfall des Schauspielhauses zu kompensieren. Es gebe auch Überlegungen, einige Aufführungen an andere Orte zu verlegen. „Das könnte sogar einen zusätzlichen unerwarteten Reiz haben“, übt sich Schmitz-Gielsdorf in Zweckoptimismus.