Pilotprojekt für Flüchtlinge in Perg
Das Projekt „Hilfe zur Arbeit“ sieht eigentlich vor, den Beziehern von Mindestsicherung den Wiedereinstieg in die Arbeitswelt zu ermöglichen. Dazu können sie eine Jahr lang bei einer öffentlichen Einrichtung wie einem Seniorenheim oder einer Gemeinde 20 bis 25 Wochenstunden arbeiten. Auch eine Schnupperwoche in einem Privatunternehmen ist dabei möglich.
Förderung für die Sozialhilfeverbände
Finanziert wird das vom jeweiligen Sozialhilfeverband und dem konkreten Arbeitgeber. Die Kosten entsprechen etwa der Mindestsicherung, die ohnehin bezahlt werde müsste, sowie den Lohnnebenkosten. Dem Sozialhilfeverband von Perg erschien das als geeignetes Modell, auch anerkannten Flüchtlingen einen Einstieg in die Arbeitswelt zu verschaffen.
Das Problem war allerdings, dass der Sozialhilfeverband dabei auch den 60 prozentigen Anteil der Mindestsicherung, den sonst in den ersten drei Jahren das Land für Flüchtlinge zahlt, übernehmen hätte müssen. Nach Gesprächen mit Soziallandesrätin Birgit Gerstorfer (SPÖ) wurde aber eine Lösung gefunden: „Dieses Modell wurde insofern geöffnet, als das Land OÖ die Mittel, die es für die Mindestsicherung investieren würde, hier als Förderung für die Sozialhilfeverbände zur Verfügung stellt, um anstelle von passiver Leistung in der Mindestsicherung Arbeit generieren zu können. Das ist natürlich ein Vorzeigeprojekt.“
Platz für 30 Flüchtlinge vorhanden
Derzeit arbeiten drei anerkannte Flüchtlinge im Rahmen des Pilotprojektes in Perger Seniorenheimen, insgesamt gibt es aber Platz für 30, sagt Bezirkshauptmann Werner Kreisl: „Die Asylberechtigten sind dann bis zu einem Jahr in Beschäftigung, außer sie werden vorher abgeworben. In diesem Jahr ermöglichen wir ihnen das Deutschlernen im täglichen Leben. Selbstverständlich können sie sich auch zusätzliche Qualifikationen aneignen, beziehungsweise einfach die österreichische Arbeitsweise erlernen.“
Außerdem betont er, dass die „Hilfe zur Arbeit“ für österreichische Mindesthilfebezieher davon nicht betroffen sei. Landesrätin Birgit Gerstorfer jedenfalls kann sich vorstellen, das Projekt bei Erfolg auch auf andere Bezirke auszuweiten.