Gehaltsunterschiede in OÖ sehr groß

Gerade in OÖ klafft zwischen dem Einkommen von Frauen und jenem von Männern ein besonders breiter Spalt, das kritisieren SPÖ-Landesrätin Birgit Gerstorfer und ÖGB-Frauenvorsitzende Elfriede Schober anlässlich des Equal Pay Days am Sonntag.

Für die ÖGB-Frauenvorsitzende Elfriede Schober ist es eine Blamage, dass am so genannten Equal Pay Day die oberösterreichischen Männer bereits so viel verdient haben wie die Frauen in einem ganzen Jahr. Oder in Zahlen: Die Frauen verdienen in OÖ im Durchschnitt 12.845 Euro pro Jahr weniger als ihre männlichen Kollegen.

Nur Vorarlbergerinnen verdienen noch weniger

Teilzeitbeschäftigungen werden dabei nicht berücksichtigt. Schlechter sei die Situation nur in Vorarlberg, kritisieren Schober und SPÖ-Landesrätin Birgit Gerstorfer und verweisen auf die Zahlen der Statistik Austria. Bundesweit beträgt der Unterschied knapp 11.000 Euro.

Einer der Gründe für die großen Einkommensunterschiede liege in den Babypausen vieler Frauen. Wegen mangelnder Betreuungsplätze für die Unter-Dreijährigen sei diese oft länger als gewünscht und die verlorenen Jahre könnten nicht mehr aufgeholt werden können. Gerstorfer fordert deshalb, dass in der Babypause die Vorrückungszeiten der Kollektivverträge weiterlaufen sollen.

Verpflichtende Frauenförderung

Aus Sicht von Schober bewege sich in der Frage der finanziellen Gleichberechtigung seit Jahren zu wenig. Sie tritt für eine verpflichtende Frauenförderung in großen Betrieben und für einen Mindestlohn von 1.700 Euro in allen Kollektivverträgen ein. Gerstorfer betont, dass speziell die schlechte Entlohnung typischer Frauenberufe ein Ende haben müsse.

Am Sonntag wollen sich die SPÖ-Frauen mit Straßenaktionen in Linz und in vielen Bezirken unter dem Motto „Arbeit gerecht verteilen“ für Lohngerechtigkeit stark machen.