Flächendeckende Darmkrebsvorsorge
Etwa 5.000 Fälle von Dickdarmkrebs werden jedes Jahr in Österreich diagnostiziert. Allein in Oberösterreich stirbt im Schnitt ein Patient pro Tag an Dickdarmkrebs. Krebsfälle, die eigentlich nicht notwendig wären, denn durch eine Koloskopie - also durch eine Untersuchung des Darms mit einem Endoskop kann die Krankheit im Vorstadium bereits entdeckt und entfernt werden.
„Früherkennung kann Leben retten“
Bis zu 95 Prozent der Fälle könnten auf diese Art und Weise verhindert werde, so der Facharzt der Chirurgie Edgar Zauner: „Wenn man schon einen Darmkrebs in sich trägt, dann sind die Heilungschancen umso größer, je früher man ihn erkennt. Diese sinken aber dramatisch, sobald der Krebs den Darm schon verlassen hat und sich auf andere Organe oder Lymphknoten ausgebreitet hat.“
Die Untersuchung wird ab dem 50. Lebensjahr in einem Abstand von zehn Jahren empfohlen. Aber nur drei Prozent all jener, für die eine Untersuchung wichtig wäre, gehen auch wirklich zur Darmspiegelung. Viele Patienten haben Angst vor dieser Untersuchung und scheuen den Aufwand.
Vorsorgeuntersuchung ab 1. Oktober flächendeckend
Der Aufwand ist ab dem 1. Oktober deutlich geringer. Denn Darmkrebs-Vorsorgeuntersuchung mittels einer Koloskopie können dann nicht mehr nur in den Spitälern, sondern auch von Fachärzten für Innere Medizin oder der Chirurgie durchgeführt werden, so der Obmann der Gebietskrankenkasse Albert Maringer: „Wir sind bei Gesprächen mit den Experten draufgekommen, dass es Wartezeiten von über vier Monaten gegeben hat. Das ist nicht tragbar. Deshalb haben wir 1,7 Millionen Euro in die Hand genommen, damit wir diese Vorsorgeuntersuchung flächendeckend im niedergelassenen Bereich anbieten können. Das ist die Neuerung.“
Die oberösterreichische Gebietskrankenkasse hofft, mittelfristig auf diese Art und Weise zumindest jeden fünften Oberösterreicher über 50 dazu zu bringen, sich einer Darmkrebsvorsorgeuntersuchung zu unterziehen.