Immer mehr Internetsüchtige

Internetsucht wird als größte Gefahr für die Jungen angesehen - noch vor Alkohol, Drogen oder Arbeitslosigkeit, so eine IMAS-Studie im Auftrag des ÖVP-Landtagsklubs. Und: Die Internetsüchtigen werden immer mehr - und immer jünger.

Egal ob jung oder alt, Mann oder Frau, mehr oder weniger gebildet: Die Einschätzung des Internets als größte Gefahrenquelle für die Jugend geht quer durch die Gesellschaft. Und steht noch vor klassischen Suchtquellen wie Alkohol, Nikotin oder Drogen. Selbst Arbeitslosigkeit oder sexuelle Übergriffe werden laut IMAS-Umfrage von der Mehrheit der Oberösterreicher als weniger gefährlich eingestuft.

Bereits Elfjährige werden behandelt

Auch Suchtexperten bestätigen: Die Zahl der Internetabhängigen nimmt stetig zu. Bis zu fünf Prozent aller 15-Jährigen sollen internetsüchtig sein. Im zum Kepler Universitätsklinikum gehörigen Neuromed-Campus - früher als Wagner Jauregg Krankenhaus bekannt - werden jährlich bis zu 150 Kinder und Jugendliche wegen Internetsucht behandelt. Tendenz stark steigend.

Und die Patienten werden immer jünger. Vor ein paar Jahren waren die meisten Betroffenen 16 Jahre aufwärts. Heute sind die meisten zwischen 13 und 16 Jahre alt. Doch auch Kinder mit elf Jahren wurden bereits behandelt.

ÖVP will Unternehmen zur Verantwortung ziehen

Für Helena Kirchmayr, Klubobfrau des ÖVP-Landtagsklubs, sind die Konsequenzen klar: „Wir müssen versuchen, auf EU-Ebene die Großkonzerne, Internetanbieter und Anbieter von Smartphones und Tablets zur Verantwortung zu ziehen. Das heißt für uns, dass sie auch finanzielle Unterstützung bereitstellen müssen, was zum Beispiel Suchtprävention oder Arbeit mit Süchtigen unterstützen könnte.“ Wie sich das von Oberösterreich aus umsetzen lässt, bleibt abzuwarten.

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