Tochter jahrelang missbraucht - Prozess vertagt

Der Prozess um einen Vater aus dem Raum Wels, der seine Tochter jahrelang sexuell missbraucht haben soll, ist auf unbestimmte Zeit vertagt worden. Das Gericht will die Gutachter hören, so ein Mediensprecher Montagmittag.

Nur wenige Stunden nach Prozessbeginn am Montagmorgen entschied das Gericht auf „Vertagung des Verfahrens auf unbestimmte Zeit“. Auch wenn die Gutachten vorlägen, möchte man die Einschätzung der Gutachter persönlich hören, sagte ein Mediensprecher gegenüber dem ORF OÖ. Ein neuer Termin für den Prozess wurde noch nicht bekanntgegeben.

Von 1990 bis 2002 soll sich der Vater aus dem Raum Wels an seiner Tochter vergangen haben. Die Rede ist in der Anklageschrift etwa von schwerem sexuellen Missbrauch, Vergewaltigung und Vergehen der Blutschande. Das Mädchen war sechs Jahre alt, als es der Vater erstmals sexuell bedrängte.

Vater nicht geständig

Die Art der Übergriffe soll sich in den zwölf Jahren gesteigert haben, so eine Gerichtssprecherin. Erst im Alter von 18 Jahren konnte sich die Tochter von ihrem Peiniger befreien. Sie soll damals Anzeige erstattet haben, aber noch nicht das ganze Ausmaß erzählt haben. Jetzt hat die mittlerweile erwachsene Frau ihre ganze Leidensgeschichte erzählt. Der Vater, der jetzt 58 Jahre alt ist, ist nicht geständig.

Aussage der Frau auf DVD

Daher musste unter anderem ein psychologisches Gutachten angefertigt werden. Das soll am Montag vor Gericht von einem Sachverständigen dargelegt werden. Die Frau muss bei der Gerichtsverhandlung nicht auf ihren Peiniger treffen. In einer schonenden Vernehmung wurde ihre Aussage auf DVD aufgenommen. Diese wird im Gerichtssaal vorgespielt.

Der Angeklagte stand am Montag das zweite Mal vor Gericht, denn im Juni wurde die Verhandlung bereits ein Mal vertagt.